Corona-Kontrolle Maskenmuffel unter Druck setzen

Meinung | Düsseldorf · Ein bisschen enttäuschend wirkt es schon: Da suchen rund 250 Mitarbeiter von Bahnunternehmen in S-Bahnen, Nahverkehrszügen von NRW und neun großen Bahnhöfen nach Maskenverweigerern, und innerhalb von vier Stunden wurden nur die Personalien von 176 Menschen aufgenommen.

Die mageren Bilanz ist erst recht erstaunlich, weil Hunderte Polizisten und Beschäftigte von Ordnungsämtern in den Bahnhöfen von Düsseldorf, Köln, Bonn etc. mithalfen, die Problemfälle unter den vielen Zehntausend Reisenden zu stellen. Trotz der niedrigen Zahl an zu erwartenden Geldbußen sollte der Sinn der öffentlich angekündigten Kontrolle nicht unterschätzt werden: Es geht nicht darum, viel Geld durch Strafen zu kassieren, und es geht auch nicht darum, Menschen übermäßig einzuschüchtern. Tatsächlich muss das Ziel der Politik und der Verkehrsfirmen sein, für das freiwillige Maskentragen als Gesundheitsschutz gerade für ältere Mitbürger zu werben. Saftige Geldbußen können da eine höhere Disziplin erreichen, sie können aber auch zu Trotz gerade bei jungen Menschen führen. Darum ist verständlich, wenn die Polizei nicht jedem Maskenmuffel am Montag eine Geldbuße aufbrummte.