Bundesweit Demonstrationen gegen Rassismus Löst der gute Wille die zweite Welle aus?

Meinung | Düsseldorf · Zu Hunderttausenden haben am Wochenende Menschen rund um den Globus ihrer Wut über Rassismus Luft gemacht. So wichtig diese Demos sind, so schlecht ist der Zeitpunkt: Alle, die ihrer Bürgerpflicht nachkommen, setzen sich dem Vorwurf aus, das Virus weiterzuverbreiten. Und doch ist es sinnvoll, jetzt auf die Straße zu gehen.

 In Köln hält eine Demonstrantin während einer Kundgebung gegen Rassismus und Polizeigewalt ein Plakat mit dem Aufschrift „Wir alle gegen Rassismus“.

In Köln hält eine Demonstrantin während einer Kundgebung gegen Rassismus und Polizeigewalt ein Plakat mit dem Aufschrift „Wir alle gegen Rassismus“.

Foto: dpa/David Young

Der Tod des Afroamerikaner George Floyd in Minneapolis erschüttert die ganze Welt. Ein Mann, der minutenlang in Panik um sein Leben fleht, während ein Polizist ihn mit dem Knie erstickt. Das sind Bilder, die fassungslos machen, die dazu auffordern, die eigene Wut über den Rassismus und einen arroganten US-Präsidenten hinauszuschreien. Zu Hunderttausenden haben Menschen das rund um den Globus an diesem Wochenende getan. „Black lives matter“, so erscholl der Ruf der gleichnamigen Bewegung über die Straßen der Innenstädte rund um die Welt.