Kontrollen in Zügen Maskenmuffeln die rote Karten zeigen

Meinung | Düsseldorf · Es ist zu begrüßen, dass NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) beim Maskentragen in Bussen und Bahnen konsequent ist: Er hat zuerst durchgesetzt, dass es direkt ein Bußgeld von 150 Euro geben kann, wenn ein Bürger im öffentlichen Verkehr in NRW ohne Maske angetroffen wird. Richtig so.

Foto: Foto: Ronny Hendrichs

Nun folgen Kontrollen in S-Bahnen und Regionalzügen: Es geht nicht darum, Geld zu kassieren, sondern ein Zeichen im Interesse der Allgemeinheit zu setzen. Weil die Pandemie gebremst werden muss, muss die Maskenpflicht wo möglich durchgesetzt werden. Das schützt gerade ältere Bürger, weil sie bei einer Infektion ein viel höheres Gesundheitsrisiko haben. Und es überfordert nicht diejenigen, die die Masken tragen sollen: Es ist zumutbar, für 20 oder 30 Minuten unterwegs den kleinen Mundschutz anzuziehen, um das Leben anderer Menschen zu schützen.

Hinzu kommt, dass ein besserer Infektionsschutz im Verkehr es der Politik erleichtert, die Corona-Regeln möglicherweise an anderen Stellen zu lockern: Insbesondere die Maskenpflicht in den Schulen ist fragwürdig, weil Kinder und Jugendliche selbst bei einer Covid-19-Infektion nur ein begrenztes Risiko einer schweren Erkrankung haben. Es ist zu fragen, ob es nicht klüger wäre, die Maskenpflicht in den Schulen zu lockern, aber den Kindern offensiv zu raten, beim Kontakt mit Großeltern sehr vorsichtig zu sein.

Gleichzeitig sollte weiter besonnen für die Masken geworben werden: Es ist gut, dass Schaffner und Busfahrer oft Ersatzmasken für Vergessliche dabei haben. Und es ist zu hoffen, dass manchmal Gnade vor Recht ergeht: Leute, die morgens im Berufsverkehr die Maske verweigern, sollten immer zahlen. Aber bei Gästen, die nachmittags allein in einer komplett leeren S-Bahn sitzen, könnte Nachsicht in Ordnung sein.

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