Twitter-Entgleisung Junge Union veröffentlicht Steckbrief von Kutschaty mit Waffe

Düsseldorf · Der NRW-Landesverband will einen Spruch des SPD-Politikers kontern und erntet selbst heftige Kritik. Auf Twitter veröffentlichte die Junge Union ein „Wanted“-Aushang von Kutschaty samt Patronen und Waffe – mittlerweile gibt es eine Entschuldigung.

Das Jahr 2019 wird auch als das Jahr eingehen, indem der hessische CDU-Politiker Walter Lübcke aus nächster Nähe mit einem Pistolenschuss getötet wurde. Das hat die Junge Union nicht davon abgehalten, am Mittwochmittag bei Twitter ein Bild des SPD-Politikers Thomas Kutschaty zu veröffentlichen - darauf zu sehen: Das Gesicht des Oppositionsführers auf einem Steckbrief, wie man ihn aus Wild-West-Filmen kennt. Daneben ein Revolver und Patronen. Der Text des Steckbriefs: „Wanted: Thomas Kutschaty - Zechpreller an der jungen Generation“.

Dafür gab es heftige Kritik. So schrieb der grüne Landtagsabgeordnete Matthi Bolte: „Unglaublich, was ist bei der JU kaputt, dass sie einen Politiker mit Steckbrief, Pistole und Patronen suchen?“ Verbunden war der Tweet mit der Aufforderung an den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet, sich „schleunigst“ darum zu kümmern.

Zum Hintergrund: Während der Generaldebatte im Landtag ging es auch um die Personalpolitik der Staatskanzlei. Dabei soll Kutschaty laut Journalist Peter Poensgen über diese gesagt haben, sie quelle über vor neuen Mitarbeitern, während die Geschäftsstellen der Jungen Union so aussähen wie ein verlassener Saloon im Wilden Westen.

Mittlerweile ist die Junge Union zurückgerudert. Auf Twitter veröffentlichten sie eine Erklärung. Darin heißt es: „Mit unserem letzten Motiv wollten wir mit Witz und Ironie auf die Wild-West-Rede von Thomas Kutschaty reagieren. Das hat aber bei vielen hier völlig unbeabsichtigte Assoziationen hervorgerufen. Deshalb haben wir das Bild wieder rausgenommen.“

Und auch Kutschaty selbst hat sich zu Wort gemeldet. Demnach habe sich der Vorsitzende der Jungen Union NRW, Florian Braun, persönlich bei ihm entschuldigt. „Entschuldigung angenommen.“

(lukra)
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