Liste des NRW-Finanzministeriums Jeder dritte Landesbau ist teurer als geplant

Düsseldorf · Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) kommt bei Bauprojekten regelmäßig nicht mit den kalkulierten Kosten aus. Aus einer detaillierten Auflistung, die das NRW-Finanzministerium vorgelegt hat, geht hervor, dass jedes dritte Bauwerk teurer wurde als erwartet, bei jedem vierten liegt die Kostensteigerung sogar bei mehr als 25 Prozent.

Ralf Witzel, Vize-Chef der FDP-Fraktion im Landtag, kündigte jetzt eine Effizienzprüfung für den Landesbetrieb an. "Wir benötigen einen vor Baubeginn vertraglich vereinbarten Kostendeckel und garantierte Maximalpreise, um dem Steuerzahler unangenehme Überraschungen zu ersparen", betonte Witzel.

Die Auflistung bezieht sich auf 143 Objekte mit einer Investitionshöhe von mehr als einer Million Euro, die seit 2000 errichtet wurden. Besondere Kostensteigerungen ergaben sich danach unter anderem bei der Modernisierung der Fachhochschule Köln (21,1 statt 12,8 Millionen Euro), beim Neubau eines Sportzentrums an der Universität Bielefeld (5 Millionen statt 3,6 Millionen) und beim Neubau des Grundbuchamts in Waldbröl (2,9 Millionen statt 1,8 Millionen).

Die Kostenexplosion bei Landesbauten und Verstöße gegen vergaberechtliche Bestimmungen war jüngst auch im Jahresbericht des Landesrechnungshofes kritisiert worden, etwa bei der Errichtung des Biomedizinischen Zentrums am Universitätsklinikum Bonn 2004.

(RP)
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