NRW-Innenminister Reul nennt Kinder von IS-Rückkehrern „Riesenproblem“

Düsseldorf · NRW-Innenminister Reul sieht Verbesserungsbedarf bei der Kontrolle radikalisierter Rückkehrer der Terrororganisation Islamischer Staat. In einem Interview sagte er, besonders über deren Kinder müssten Informationen gesammelt werden.

NRW-Innenminister Herbert Reul.

NRW-Innenminister Herbert Reul.

Foto: andreas endermann

Es gebe "noch Lücken, weil wir etwa keine Antwort auf die Frage haben, wie wir mit unter 14-jährigen Kindern von zurückkehrenden IS-Kämpfern und ihren Frauen umgehen", sagte Herbert Reul der "Welt" vor der gemeinsamen Innenministerkonferenz vom 6. bis 8. Juni in Quedlinburg.

"Unseren Behörden ist bekannt, dass sie stark radikalisiert sind. Doch wir verfügen bisher über kein Instrument, um die Daten von den Kindern zu speichern."

Das sei ein "Riesenproblem" für den Verfassungsschutz. "Ich plädiere deshalb dafür, die Altersgrenze für eine solche Datenerfassung zu überprüfen", betonte Reul. Das müsse jetzt geklärt werden, "sonst heißt es irgendwann, warum habt ihr nichts getan".

Momentan gebe es allein in Nordrhein-Westfalen 75 Rückkehrer aus Syrien und anderen Krisengebieten, darunter befänden sich acht Frauen mit 18 Kindern, die in letzter Zeit nach Deutschland zurückgekommen seien.

(kna)
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