NRW-Innenminister Ralf Jäger trifft Online-Hetzer

Düsseldorf · Sie werden beleidigt, beschimpft, teilweise werden Politiker in Kommentaren über die sozialen Medien sogar bedroht. Sollen sie das akzeptieren? Ertragen? Oder sich wehren? NRW-Innenminister Ralf Jäger versucht es mit einem Gespräch mit den Hetzern.

 NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD).

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD).

Foto: dpa, odietze mhe gfh

Angesichts einer Flut von Hasskommentaren und Pöbeleien auf seiner Internetseite hat sich NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) mit mehreren der Verfasser getroffen und auseinandergesetzt. Er habe 23 Menschen angeschrieben, die ihn auf seiner Facebookseite als Landtagsabgeordneten teils übel verunglimpften, sagte Jäger auf Anfrage.

Lediglich drei hätten sich mit ihm zu einem eineinhalbstündigen Gespräch getroffen. "Offen und ehrlich" sei das Gespräch mit dem Trio - zwei Männer und eine Frau - gewesen. "Es ist eben etwas ganz anderes, wenn man sich gegenübersitzt und in die Augen sieht. Da sitzen die Beleidigungen dann nicht mehr so locker", sagte Jäger.

Einige der Autoren, die auf seine Posts teils regelmäßig mit Pöbeleien reagieren, seien äußerst überrascht gewesen. "Solche Menschen fühlen sich am wohlsten in ihrer Anonymität. Und genau dort müssen wir sie rausziehen", sagt Jäger. Auch für ihn gibt es allerdings eine Schmerzgrenze. "Man muss und man darf sich nicht alles gefallen lassen." Dutzende Strafanzeigen wegen Beleidigung und Volksverhetzung habe er bereits gestellt. Das Ergebnis: in zwei Fällen wurden Ordnungsgelder verhängt.

(lsa/lnw)
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