Portrait Das ist Hannelore Kraft
Hannelore Kraft wurde am 14. Juli 2010 als Ministerpräsidentin von NRW vereidigt. Sie war damit die erste Frau an der Spitze des Landes. Bei der Landtagswahl 2017 trat sie erneut als Spitzenkandidatin der SPD an. Ihre Partei verlor allerdings gegen die CDU und wurde nur zweitstärkste Kraft.
Kraft hat eine schnelle Karriere hingelegt. Die 54-jährige Bankkauffrau und Diplom-Ökonomin arbeitete zunächst als Unternehmensberaterin, bevor sie in die Politik ging. 1994 trat sie in die SPD ein, 2000 wurde sie in den NRW-Landtag gewählt.
Kraft stammt aus einfachen Verhältnissen. 2001 wurde sie Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, 2002 Wissenschaftsministerin in NRW.
Auch in der Partei schaffte sie einen schnellen Aufstieg. 2005 wurde Kraft für fünf Jahre Fraktionschefin, 2007 Vorsitzende des größten SPD-Landesverbands. Seitdem bestätigte die Basis die Politikerin aus Mülheim mehrfach im Parteiamt.
2009 stieg sie zur stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden auf und brachte ein Jahr später die damalige schwarz-gelbe Regierung in NRW zu Fall.
Bodenständig und authentisch war Kraft geblieben, als sie 2010 in die Staatskanzlei einzog – als erste Frau in NRW. Sie ging das Experiment Minderheitsregierung mit den Grünen ein, das 20 Monate hielt, bevor sich im März 2012 der Landtag nach gescheiterten Haushaltsberatungen auflöste.
Ab Mai 2012 regierte Kraft mit rot-grüner Mehrheit. Berühmt geworden ist ihre Äußerung Ende 2013: "Ich werde nie, nie als Kanzlerkandidatin antreten. Ich bleibe in Nordrhein-Westfalen."
Bei der Landtagswahl am 14. Mai 2017 wurde die SPD unter Kraft nur zweitstärkste Partei. Die Ministerpräsidentin übernahm für das Wahldesaster die persönliche Verantwortung und trat als SPD-Landesvorsitzende und stellvertretende Bundesvorsitzende der Partei zurück. Ihren Wahlkreis in Mülheim hatte sie direkt gewonnen.
Aktuelle Informationen zu Hannelore Kraft gibt es hier in unserem Dossier.