Minister Remmel legt Bericht vor Gülle verseucht Grundwasser in NRW

Düsseldorf · Die hohe Belastung des Grundwassers mit Nitrat aus landwirtschaftlichem Dünger alarmiert die Umweltschützer in NRW.

2012 wurden 1,4 Millionen Tonnen Gülle aus den Niederlanden nach NRW gebracht.

Foto: F.H. Busch

In einem Bericht, den Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am heutigen Mittwoch im Landtag vorstellt, heißt es, eine "ordnungsgemäße Trinkwasserversorgung unter Einhaltung der Grenzwerte" sei im Münsterland und am Niederrhein "nicht mehr oder nur noch unter erheblichem Aufwand möglich". 32,4 Prozent der Landesfläche könnten wegen der hohen Nitratbelastung "keinen guten chemischen Zustand" erreichen. Zu den Ursachen zählt laut Umweltministerium der Import von Gülle aus den Niederlanden.

2012 wurden 1,4 Millionen Tonnen nach NRW gebracht. Remmel fordert deshalb vom Bund eine Novellierung der Düngemittelverordnung. So sollen die Sperrfristen zur Gülle-Ausbringung verlängert und mit den entsprechenden Vorschriften in den Niederlanden synchronisiert werden.

Außerdem sollen künftig die Gärreste aus den Biogasanlagen in den Grenzwert — 170 Kilo Stickstoff pro Hektar — eingerechnet werden, um die Wasserqualität zu verbessern. Remmel setzt auch auf eine neue elektronische Datenbank, mit der die Gülleströme genau kontrolliert werden können.

Im März läuft das erste Versuchsjahr aus; dann könnte sich herausstellen, wo es "schwarze Schafe" in der Landwirtschaft gibt, heißt es. Die Landwirte versichern dagegen, dass sie sich strikt an die Vorschriften hielten. In manchen Regionen liege eine hohe Nitratbelastung des Grundwassers vor, obwohl dort gar keine Gülle aufgebracht werde. Im Übrigen sei Gülle wichtig für den Nährstoffausgleich in der Landwirtschaft.

(RP)