Management im Schulbetrieb An vielen Grundschulen in NRW fehlen stellvertretende Schulleiter

Düsseldorf · Nicht nur Schulleiter fehlen an Grundschulen, auch die Stellvertreter-Posten sind oft verwaist. Denn eine Grundschule zu leiten, ist ein zeitintensiver Managerjob - mit steigenden Anforderungen.

 Szene aus dem Schulunterricht (Symbolbild).

Szene aus dem Schulunterricht (Symbolbild).

Foto: dpa/Marijan Murat

In Nordrhein-Westfalen waren im Sommer 2021 mehr als 440 stellvertretende Schulleitungen an Grundschulen nicht besetzt. Nur rund 79,5 Prozent der landesweit knapp 2790 Grundschulen hatten mit Stand Juli 2021 eine Konrektorin oder einen Konrektor zur Unterstützung der Schulleitungen. Das geht aus der Antwort des Schulministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor.

Die Besetzungsquote bei den stellvertretenden Schulleitern sei seit Amtsantritt der schwarz-gelben Landesregierung 2017 von 70,93 Prozent um gut 8 Prozentpunkte gestiegen. 2017 waren noch 566 Konrektoren-Stellen an Grundschulen vakant.

In NRW bekommen laut einem Landtagsbeschluss auch kleinere Grundschulen mit bis zu 180 Schülern einen Konrektor. Laut Schulministerium wurden dafür 591 zusätzliche Stellen an den kleinen Grundschulen geschaffen. Der Stellenaufbau gehört zum Masterplan Grundschule der Landesregierung. Auch 29 kleinere Haupt- und Realschulen sollen künftig eine stellvertretende Schulleitung bekommen.

Aber auch Schulleiter werden händeringend gesucht. In NRW war zum Jahresende jeder zehnte Leitungsposten an öffentlichen Schulen unbesetzt. Besonders stark betroffen sind Grundschulen. Hier hatten nach früheren Angaben des Schulministeriums 307 keine Schulleitung. Gewerkschaften und Lehrerverbände sehen den Grund in den immer weiter steigenden Anforderungen - nicht zuletzt in der Corona-Krise.

Im Rahmen eines noch bis Sommer 2023 laufenden Schulversuchs können in der Grundschule auch zwei Teilzeitkräfte gemeinsam die Aufgabe der Schulleitung übernehmen. Nach der Auswertung des Versuchs werde über eine Verlängerung oder Erweiterung auch auf Konrektorenstellen entschieden, so das Ministerium.

Um die Attraktivität des Amts der stellvertretenden Schulleitung zu steigern, habe die CDU/FDP-Landesregierung die Besoldung für diese Posten an Grund- und Hauptschulen seit Anfang 2018 auf die A 13 mit Amtszulage angehoben, hieß es weiter.

Konrektorinnen und Konrektoren unterstützen Schulleitungen, indem sie zum Beispiel den täglichen Unterrichtsbetrieb koordinieren oder die Schule organisatorisch und inhaltlich weiterentwickeln. Damit sollen sie die oft überbelasteten Schulleitungen unterstützen.

(peng/dpa)
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