Gegen soziale Ungleichheit Grüne wollen Fördermittel für Schulen an Hitzeschutz koppeln

Düsseldorf/Berlin · An Sommertagen wird es in Klassenräumen immer häufiger zu heiß zum Lernen. Es dabei zu belassen oder „Hitzefrei“ zu geben schadet vor allem dem Bildungserfolg von Kindern aus ärmeren Familien, sagen die Grünen in NRW.

 Schulen müssen an den Klimawandel angepasst werden, fordern die NRW-Grünen, und schlagen Bedingungen für die geplante Startchancen-Förderung vor.

Schulen müssen an den Klimawandel angepasst werden, fordern die NRW-Grünen, und schlagen Bedingungen für die geplante Startchancen-Förderung vor.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Grünen in NRW regen an, bestimmte Fördermittel des Bundes zu Schulbau und -sanierung an die Planung von Hitzeschutz-Maßnahmen zu koppeln. „Derzeit ist zu oft unsere einzige Hitzestrategie, ‚Hitzefrei‘ zu geben und Schulen zu schließen“, befand Tim Achtermeyer, Landesparteichef der Grünen in NRW. Das werfe junge Menschen im Lernstoff zurück und verschärft in seinen Augen soziale Ungerechtigkeit. „Denn ein Kind, das in einer kleinen Stadtwohnung mit mehreren Geschwistern auf engstem Raum lernen muss, hat es ungleich schwerer als ein Kind, das womöglich ein eigenes, klimatisiertes Zimmer hat oder im schattigen Garten lernen kann“, so Achtermeyer.

Die Anpassung an den Klimawandel müsse bei Neubau oder Sanierung immer mitgedacht werden. Konkret haben die Grünen mit dieser Forderung das geplante „Startchancen“-Förderprogramm des Bundes im Blick. Über dieses sollen ab dem kommenden Schuljahr in ganz Deutschland bis zu 4000 Schulen in sozial schwierigen Lagen besonders unterstützt werden. „Wenn wir die Förderung der Gebäudesanierung an Maßnahmen für den Hitzeschutz knüpfen, schaffen wir Anreize, Schulkinder vor den Folgen des Klimawandels zu schützen und Schulen offen zu halten“, so Achtermeyer. „Dazu können zum Beispiel eine bessere Dämmung gehören, Belüftungskonzepte oder die Einrichtung von Kälteräumen. Ganz praktisch gedacht: Vor jedes Klassenzimmer auf der Südseite gehören Bäume, die verschatten.“

Das nordrhein-westfälische Bildungsministerium verwies auf laufende Gespräche. „Bund und Länder verhandeln aktuell intensiv über das Startchancen-Programm“, teilte ein Sprecher mit. „In diesem Zusammenhang wird unter anderem auch noch über das Profil und die Ausgestaltung der Programmsäulen gesprochen.“ Das Ergebnis sei abzuwarten.

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Bund und Länder sind schon lange damit beschäftigt, sich über die Modalitäten des Förderprogramms auseinanderzusetzen. Unter anderem besteht Uneinigkeit über die Kriterien, nach denen Gelder verteilt werden sollen.

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