Nordrhein-Westfalen Grüne machen Wahlkampf mit Mini-Jobber

Düsseldorf · Die FDP im Düsseldorfer Landtag wirft den Grünen Doppelzüngigkeit in der Arbeitsmarktpolitik vor. Es geht um eine Stellenausschreibung des Kreisverbands der Grünen in Viersen (250 Mitglieder). Dort sucht die Kreisgeschäftsstelle einen Wahlkampfreferenten.

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Foto: dpa, Stefan Puchner

"Die Stelle ist auf den Zeitraum 3. Juni bis 30. September 2013 befristet und wird mit 450 Euro pro Monat vergütet", heißt es in der Stellenausschreibung. In ihrem Programm für die Bundestagswahl sprechen sich die Grünen indessen gegen befristete Jobs und für eine Eindämmung des Niedriglohn-Sektors in Deutschland aus.

Befristete Jobs seien eine "Fehlentwicklung am Arbeitsmarkt", heißt es im Wahlprogramm der Grünen. Der öffentliche Sektor übe eine Vorbildfunktion für faire, moderne und zukunftsfähige Beschäftigung aus. "Die Grünen predigen Wasser, trinken selbst aber Wein", kritisiert Dietmar Brockes, Wirtschaftsexperte der FDP im Landtag. Die Ausschreibung zeige "die ganze Schizophrenie grüner Politik".

Der gesuchte Wahlkampfreferent soll laut Ausschreibung kein Anfänger sein. "Du interessierst Dich schon länger für grüne Bundespolitik und bist am besten auch Mitglied unserer Partei", steht im Anforderungsprofil. "Dabei kannst Du auch schon auf Erfahrungen, welche Du durch Parteiarbeit und in vorherigen Wahlkämpfen gewonnen hast, zurückgreifen und mit Kreativität und eigenen Ideen weiter voranbringen", heißt es weiter.

"Dabei spielen unterschiedliche Arbeitszeiten für Dich nur eine Nebenrolle, und Du findest es interessant, jeden Tag vor neuen Herausforderungen zu stehen." Die Arbeit lasse Raum für eigene Projekte. Die Moderation kleinerer Veranstaltungen wird ebenso erwartet wie die "fachliche und organisatorische Unterstützung" des Bundestagskandidaten.

Monika Düker, Landesvorsitzende der Grünen in NRW, wies die Vorwürfe der Liberalen zurück. Bei der Kritik an den Minijobs gehe es nicht "um das Instrument" als solches, sondern darum, "Ausbeutung und Dumpinglöhne" einzudämmen und die Situation der Arbeitnehmer spürbar zu verbessern. Düker empfahl den Liberalen, ihre eigenen Positionen zu überprüfen. "Die FDP ist die Partei, die Stundenlöhne von fünf Euro ermöglicht", sagte die Landeschefin.

(gmv)
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