Parteitag zur NRW-Landtagswahl Grüne küren Löhrmann zur Spitzenkandidatin

Essen · Die Grünen stellen am Wochenende in Essen die Landesliste für die Landtagswahl am 13. Mai auf. Am Freitagabend wählten die Delegierten NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann mit überwältigender Mehrheit zur Spitzenkandidatin der Partei.

NRW-Wahl 2012: die Landesliste der Grünen
15 Bilder

NRW-Wahl 2012: die Landesliste der Grünen

15 Bilder

Die Solingerin erhielt 98,4 Prozent der abgegebenen Stimmen. "Das haut selbst mich von Hocker", sagte die Grüne. "Das ist ein super Auftakt für den Wahlkampf."

In ihrer Rede hatte sie erklärt, die Grünen wollten ihren Wahlerfolg von 2010 toppen. Die Landtagswahl sei eine "Volksabstimmung über die erfolgreiche grüne Regierungsarbeit. Die Grünen stünden für Augenmaß, auch in der Finanzpolitikpolitk. "Gezielt sparen und gezielt in Kinder, Klimas und Kommunen investieren", das sei der Markenkern der Grünen Haushaltspolitik.

Löhrmann attackierte Spitzenkandidaten von CDU und FDP, ließ aber einen Seitenhieb auf die SPD nicht aus. Das Industrieland NRW könne man nicht alleine der SPD überlassen. Die liebe zwar "Leuchtturmprojekte", hätte die ökologische industrielle Revolution aber ohne die Grünen "nicht auf der Agenda". Man müsse aufpassen, dass das "Kohle-Gen" der SPD nicht durchbreche.

Am Freitagabend stellten sich neben Löhrmann weitere Spitzenkräfte der Grünen zur Wahl. Das Ergebnis von Fraktionschef Rainer Priggen fiel mit 85,4 Prozent nicht ganz so eindeutig aus wie das von Löhrmann. Die Kandidaten für die weiteren Listenplätze wurde alle mit Klarheiten gewählt. Das schlechteste Ergebnis erzielte bis zum frühen Abend mit 73, 6 Prozent der Verkehrsexperte Arndt Klocke, der kürzlich mit seiner Forderung nach einem Tempo-Limit von 120 Stundenkilometern für Aufsehen gesorgt hatte.

Die Ergebnisse im Überblick:

Listenplatz 1: Schulministerin Sylvia Löhrmann 98,4 Prozent

Listenplatz 2: Fraktionschef Rainer Priggen 85,4 Prozent

Listenplatz 3: Gesundheitsministerin Barbara Steffens 79,2 Prozent

Listenplatz 4: Umweltminister Johannes Remmel 87,8 Prozent

Listenplatz 5: Parlamentarische Geschüftsführerin Sigrid Beer 84,7 Prozent

Listenplatz 6: Verkehrsexperte Arndt Klocke 73,6 Prozent

Listenplatz 7: Landeschefin Monika Düker 83,4 Prozent

Listenplatz 8: Landtagsvizepräsident Oliver Keymis, 84,6

Listenplatz 9: Daniela Schneckenburger 66,6 Prozent

Listenplatz 10: Horst Becker, 73,1 Prozent

Listenplatz 11: Andrea Asch, 70, 9 Prozent

Listenplatz 12: Mehrdad Mostofizadeh, 79,6 Prozent

Listenplatz 13: Verena Schäffer, 82,6 Prozent

Listenplatz 14: Matthi Bolte, 79,6 Prozent

Listenplatz 15: Wibke Brems, 86,4 Prozent

Parteichef Sven Lehmann hatte vor den Wahlen den 255 Delegierten den neuen Slogan der Partei präsentiert: "Grün macht den Unterschied". "Wir packen die Energiewende beherzt an", sagte Lehmann.

Gemeinsamkeiten mit CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen gebe es nur "theoretisch". Schwarz-Grüne Farbenspiele seien für die Grünen deshalb "uninteressant".

(RP)