Gladbecker Geiseldrama NRW-Fraktionen bekennen sich zu Verantwortung

Düsseldorf/Gladbeck · 30 Jahre liegt das Gladbecker Geiseldrama zurück. Nun wollen sich die Landtagsfraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen in einer parteiübergreifenden Resolution zur Mitverantwortung von NRW bekennen.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (2.v.r.) am Grab der beim Gladbecker Geiseldrama getöteten Silke Bischoff (Archivfoto).

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (2.v.r.) am Grab der beim Gladbecker Geiseldrama getöteten Silke Bischoff (Archivfoto).

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

„Dass es so weit kommen konnte, lag auch und vor allem an Fehlern der verantwortlichen Einsatzleitung in Nordrhein-Westfalen“, heißt es in der gemeinsamen Entschließung der vier Parteien, die auf der Tagesordnung der Plenarsitzung am Mittwoch stehen wird. Die AfD-Fraktion will sich der Resolution anschließen.

Demnach ließ die damalige NRW-Einsatzleitung nach heutigen Erkenntnissen „mehrere Möglichkeiten verstreichen, die Geiselnahme zu beenden und die Geiseln zu retten“, steht es weiter in dem Papier. 30 Jahre nach den Ereignissen sei es an der Zeit, bei den Angehörigen der drei Todesopfer um Entschuldigung zu bitten.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte zum 30-jährigen Erinnerungstag vor gut einem Monat gemeinsam mit Bremens Regierungschef Carsten Sieling (SPD) und Niedersachsens Europaministerin Birgit Honé (SPD) Kränze am Grab von Silke Bischoff im niedersächsischen Heiligenrode niedergelegt. Die 18-Jährige Bischoff war damals von einem der Geiselnehmer erschossen worden. Ebenso der 15-jährige Italiener Emanuele de Georgi. Der Bremer Polizist Ingo Hagen kam bei dem Einsatz bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Am 16. August 1988 hatten Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner schwer bewaffnet in Gladbeck eine Bankfiliale überfallen und Geiseln genommen. Anschließend flohen sie - live verfolgt von Fernsehen und Radio.

(mba/dpa)
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