Ex-Verfassungsschutzpräsident sorgt für Unmut CDU-Frauenunion streitet über Einladung Maaßens

Düsseldorf · Ex-Verfassungsschutzpräsident Maaßen brachte vor Kurzem eine Zusammenarbeit von CDU und AfD ins Spiel. Eine Einladung der Düsseldorfer Frauenunion löst harsche Reaktionen bei der Landesvorsitzenden Scharrenbach aus.

 Hans-Georg Maaßen im Mai bei einem Auftritt vor dem Berliner Kreis der Union.

Hans-Georg Maaßen im Mai bei einem Auftritt vor dem Berliner Kreis der Union.

Foto: dpa/Jörg Carstensen

In der CDU-Frauenunion in NRW ist ein offener Streit wegen eines Termins mit dem früheren Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen ausgebrochen. „Angesichts von Bedrohungen gegen Kommunalpolitiker, Verrohung in der Sprache und anderen Entgleisungen in der politischen Auseinandersetzung jemandem ein Forum zu geben, der anscheinend auf dem rechten Auge eine Sehschwäche hat, ist für mich nicht akzeptabel“, sagte die NRW-Vorsitzende der CDU-Frauenorganisation und Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach unserer Redaktion.

Die Idee, Maaßen für den 26. Juli einzuladen, ging auf die Kreisvorsitzende der Düsseldorfer Frauenunion, Sylvia Pantel, zurück. Pantel, die für die CDU auch im Bundestag sitzt, zeigte sich von der Kritik überrascht. „Ich habe den Vorschlag zunächst in der Düsseldorfer Frauenunion mit der Bitte um Feedback kommuniziert. Niemand hat dazu Einwände geäußert.“ Bei einer Veranstaltung des Berliner Kreises – - eines konservativen Zirkels innerhalb der Union – habe sie Maaßen unlängst als interessanten Referenten kennengelernt. „Er ist auch CDU-Mitglied, ich sehe da kein Problem“, sagte Pantel.

Der bevorstehende Auftritt Maaßens hatte jedoch nach Informationen unserer Redaktion auch an der Basis großen Unmut ausgelöst. Maaßen trage zur Spaltung der Gesellschaft bei, hieß es. Der frühere Verfassungsschutz-Präsident hatte Mitte Juni eine Zusammenarbeit von CDU und AfD in Ostdeutschland ins Gespräch gebracht. Er ist Mitglied der Werte-Union, einer konservativen Gruppierung innerhalb von CDU und CSU. Die Werte-Union stehe nicht für die Mehrheit der CDU-Mitglieder, hieß es in Düsseldorf.

In der E-Mail an die Mitglieder der Frauenunion, die Pantel verschicken ließ, heißt es: „Der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans Georg Maaßen hat zugesagt, für eine Veranstaltung zum Thema Verfassungsschutz, Sicherheitslage etc. nach Düsseldorf zu kommen.“ Und weiter: „Sylvia Pantel möchte gerne von Ihnen wissen, ob Sie damit einverstanden sind, dass wir die Veranstaltung als ‚Frauen Union’ durchführen und ob Sie teilnehmen können.“

(kib/tor)
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