Dietmar Brockes wendet sich gegen Vorwurf FDP-Politiker soll Frau auf Oktoberfest geohrfeigt haben – er hofft auf Aufklärung

Düsseldorf/München · Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP im Düsseldorfer Landtag, Dietmar Brockes, soll laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung auf dem Oktoberfest eine Frau geohrfeigt haben. Brockes selbst ließ einen Anwalt eine Stellungnahme abgeben. Darin ist von einer angeblichen „Berührung mit der flachen Hand im Gesicht“ die Rede.

Dietmar Brockes, Landtagsabgeordneter der FDP in NRW.

Dietmar Brockes, Landtagsabgeordneter der FDP in NRW.

Foto: Martin Röse

Ein Wiesn-Besuch des Landtagsabgeordneten Dietmar Brockes (FDP) beschäftigt die bayerische Justiz. Hintergrund sind ein angeblich versuchter Diebstahl und ein Handgemenge mit einer Frau.

Der Politiker aus Brüggen soll laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung am Sonntagabend auf dem Oktoberfest eine Frau geohrfeigt haben. Brockes selbst ließ einen Anwalt eine Stellungnahme abgeben. Darin ist von einer angeblichen „Berührung mit der flachen Hand im Gesicht“ die Rede.

 „Die Dame und ein Komplize haben versucht, mich zu berauben. Ich habe darauf versucht, sie zur Rechenschaft zu ziehen, worauf es zu Handgreiflichkeiten gekommen ist“, zitiert das Blatt den wirtschaftspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion. Brockes Angaben nach habe die Frau versucht, sein Telefon zu nehmen, das vor ihm auf dem Tisch lag. Er habe das bemerkt und die Unbekannte und ihren Begleiter zur Beweissicherung fotografieren wollen. So sei es zu der Auseinandersetzung gekommen. Die Zeitung berichtet, Brockes habe eine Ohrfeige eingeräumt.

In der Stellungnahme von Brockes‘ Anwalt ist von einem Schlag allerdings nicht die Rede. Nachdem Brockes die beiden mutmaßlichen Diebe „auf frischer Tat ertappt und zur Rede gestellt hatte, fertigte er zu Beweissicherungszwecken ein Foto von diesen an (mit seiner Handykamera)“, schildert der Anwalt den Vorfall. „Bei dem Versuch der beiden Personen, das Foto zu löschen, kam es zu einem Handgemenge, in deren Verlauf Dietmar Brockes die weibliche Person mit der flachen Hand im Gesicht berührt haben soll.“

 Weiter führt der Anwalt aus: „Dietmar Brockes, der sich strikt gegen Gewalt als Mittel zur Lösung von Konflikten ausspricht, hat Strafanzeige wegen versuchten Diebstahls gestellt und begrüßt, dass die Geschehnisse in einem objektiven Verfahren aufgeklärt werden.“

Laut „Bild“-Zeitung soll Brockes nach eigener Schilderung nach der Auseinandersetzung von Security-Kräften mit Kabelbindern gefesselt der Polizei übergeben worden sein. Die Polizei in München erklärte auf Anfrage, sie könne zu dem Fall „aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte keine weiteren Auskünfte geben“.

Die Sprecherin der Münchner Staatsanwaltschaft, Anne Leiding, bestätigte unserer Redaktion, dass die Staatsanwaltschaft „einen sogenannten Prüfvorgang“ angelegt habe, wie es bei Abgeordneten vorgegeben ist. Dieser Prüfvorgang ergibt sich aus der Immunität, die Mandatsträger vor politisch motivierten Klagen schützen soll. „Vor Durchführung weiterer Ermittlungen des Sachverhalts muss erst eine Mitteilung an den Präsidenten des Landtags des Landes NRW ergehen und eine Wartefrist eingehalten werden“, erklärte Leiding. Die Frage, ob auch gegen das Pärchen ermittelt werde, ließ die Staatsanwaltschaft unbeantwortet.

Für die FDP-Landtagsfraktion erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer Marcel Hafke: „Die Landtagsfraktion NRW nimmt die Vorwürfe aus der Berichterstattung sehr ernst. Es handelt sich gleichwohl um ein offenes und laufendes Verfahren, das noch nicht abgeschlossen ist. Es ist demnach auch noch zu früh für eine abschließende Bewertung, aus der dann etwaige Folgen abgeleitet werden können.

(szf/mrö)
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