Einen Monat nach der Katastrophe NRW sagt Erdbeben-Opfern in Syrien und der Türkei weitere Unterstützung zu

Düsseldorf · Anfang Februar 2023 ereignete sich ein schweres Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion mit Tausenden Toten und Verletzten. Was der Landtag in Düsseldorf jetzt beschlossen hat.

Die Abgeordneten haben sich im Landtag während der Debatte zur Erdbeben-Katastrophe in Syrien und der Türkei zum Gedenken an die Opfer zu einer Schweigeminute erhoben.

Die Abgeordneten haben sich im Landtag während der Debatte zur Erdbeben-Katastrophe in Syrien und der Türkei zum Gedenken an die Opfer zu einer Schweigeminute erhoben.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Gut einen Monat nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und in der Türkei hat Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) den Betroffenen weitere Hilfe zugesagt. „Wir stehen an Eurer Seite. Wir sind da und wir helfen, wo immer wir können“, sagte er am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag anlässlich eines Gedenkens an die Opfer.

Wüst zählte Beispiele einer „ganz unbeschreiblichen Welle der Hilfsbereitschaft“ aus NRW aus. Viele Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, aber auch unorganisierte Helfer hätten sich auf den Weg gemacht, um vor Ort für die Menschen da zu sein. „All das steht für das Beste in unserem Land: für Solidarität und Mitmenschlichkeit“, sagte er.

Mit den Stimmen aller fünf Fraktionen beschloss der Landtag einen Antrag mit der Selbstverpflichtung, die Hilfen aus NRW aufrecht zu erhalten. „Nordrhein-Westfalen ist bereit, seinen Beitrag zur weiteren Versorgung der Menschen und zum Wiederaufbau zu leisten“, heißt es dort. Dazu müssten die Hilfen bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. „Die Region wird absehbar auch noch in den nächsten Monaten und Jahren auf Unterstützung angewiesen sein“, stellte der Landtag fest.

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Schweres Erdbeben in der Türkei – Bergungsarbeiten und Hilfsgüter

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Foto: dpa/Anas Alkharboutli

Das Landesparlament beauftragte die Landesregierung, weitere Hilfsmöglichkeiten zu prüfen: humanitäre und medizinische Leistungen, Kooperation beim Wiederaufbau und im Katastrophenschutz, Beschleunigung von Visa-Verfahren sowie Unterstützung der Kommunen bei langfristigen Partnerschaften mit den betroffenen Regionen.

Landtagspräsident André Kuper (CDU) sagte, das Erdbeben-Unglück im türkisch-syrischen Grenzgebiet betreffe auch NRW besonders: „Viele unserer Landsleute haben Familie und Freunde dort und trauern um ihre Angehörigen.“ Er dankte, ebenso wie der Ministerpräsident, allen Helferinnen und Helfern aus NRW. „Mit ihrer professionellen Arbeit sind unsere Hilfsorganisationen auch Botschafterinnen und Botschafter unseres Bundeslands“, sagte Kuper.

Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz (Grüne) forderte unbürokratische Visa-Erleichterungen, damit Angehörige aus den Erdbebenregionen vorübergehend nach Deutschland geholt werden können. „Der Verwandtschaftsgrad und die Frage, ob jemand von der türkischen oder syrischen Seite der Grenze kommt, dürfen angebotene Hilfe nicht länger blockieren“, sagte die in der Türkei geborene Grüne.

Repräsentanten der Türkei, der syrisch-orthodoxen Erzdiözese in Deutschland sowie mehrerer Hilfsorganisationen waren im Landtag zu Gast. Der Landtag gedachte der Opfer in einer Schweigeminute. Das Parlament unterstützt den Spendenaufruf des Aktionsbündnisses „Deutschland hilft“.

Am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Insgesamt wurden bisher mehr als 50 000 Todesopfer gemeldet.

(mzu/dpa)
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