Demonstration gegen Versammlungsgesetz Endlich bricht Minister Reul sein Schweigen

Meinung | Düsseldorf · Der CDU-Politiker hat einen minutiösen Abriss der Ereignisse vom vergangenen Samstag in der Düsseldorfer Altstadt abgeliefert. Damit lenkt er den Blick weg von der Polizei hin auf die gewaltbereiten Teilnehmer.

  Polizisten kesseln am 26. Juni einen Teil der Demonstranten, die gegen das geplante Versammlungsgesetz in Nordrhein-Westfalen protestieren, ein.

 Polizisten kesseln am 26. Juni einen Teil der Demonstranten, die gegen das geplante Versammlungsgesetz in Nordrhein-Westfalen protestieren, ein.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

NRW-Innenminister Herbert Reul hat sich nach mehreren Tagen der Funkstille umfangreich zu den Vorfällen bei der Demonstration am vergangenen Samstag im Zentrum von Düsseldorf geäußert. Das war überfällig. Reul kann sich nicht darüber beschweren, dass die Debatte zu einseitig geführt wird, wenn er selbst tagelang schweigt. Auch sein Hinweis, dass die Vorgänge am Samstag mit dem höchst umstrittenen Versammlungsgesetz nichts zu tun hätten, befremdet. Die Menschen sind doch gerade auf die Straßen gegangen, um dieses Gesetz zu verhindern. Viele von ihnen waren das erste Mal in ihrem jungen Leben überhaupt auf einer Demonstration. Und sie erlebten gleich, was „die Anwendung von Zwang“ bedeuten kann.