Wie die Internet-User die Elefantenrunde sahen Ein "Schlagabtausch der ewig Gestrigen"

Düsseldorf · Sechs Spitzenkandidaten, 90 Minuten Diskussionen über brennende Themen – in Bezug auf die NRW-Landtagswahl war die TV-Elefantenrunde ein wichtiger Termin. Und die Wähler diskutierten im Netz reichlich mit – vor allem auch über Pirat Joachim Paul.

NRW-Wahl 2012: Elefantenrunde in Mönchengladbach
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Sechs Spitzenkandidaten, 90 Minuten Diskussionen über brennende Themen — in Bezug auf die NRW-Landtagswahl war die TV-Elefantenrunde ein wichtiger Termin. Und die Wähler diskutierten im Netz reichlich mit — vor allem auch über Pirat Joachim Paul.

So langsam ist Endspurt angesagt im NRW-Wahlkampf. Denn bereits in rund einer Woche werden die Bürger des Landes an die Wahlurnen gerufen. Und so gaben sich die Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Grünen, FDP, Linken und Piraten am Mittwochabend in der Elefantenrunde des WDR alle Mühe zu glänzen. Doch nicht jeden Wähler konnten sie damit überzeugen.

Denn so mancher Leser bekundete schon vor Beginn der Sendung, dass er sie sich nicht ansehen werde. Und bei dem ein oder anderen herrschte auch im Anschluss Enttäuschung. So schrieb ein User auf Twitter einfach nur "Schlagabtausch der ewig Gestrigen". Ein anderer wird auf der Facebook-Seite des WDR deutlicher. Solche Runden seien immer das Gleiche, "belangloses Wischiwaschi und gegenseitige Schuldzuweisungen", heißt es da.

Auch in den Kommentaren unserer Leser ist so manche Enttäuschung nachzulesen. So schreibt Dieter Carstensen, es sei der übliche Schlagabtausch gewesen, und niemand habe mittel- oder gar langfristig Perspektiven für NRW aufgezeigt. Und User Ylander bemerkt ironisch, dass er als Junge sechs Handpuppen fürs Kasperletheater geschenkt bekam — "ich denke allerdings, die sechs Handpuppen hatten deutlich mehr Lebendigkeit, Kompetenz und Charakter.

Lob für Paul bei Twitter

Mit Spannung war vor der Sendung erwartet worden, wie sich der Kandidat der Piraten, Joachim Paul schlägt. Auch wenn er sich in den Diskussionen eher zurückhielt und SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft so manches Argument der Piraten entzauberte, so kam Paul vor allem bei den Twitterern — wo sich auch viele Anhänger der Partei tummeln — gut weg.

So schreibt dort eine Userin: "Bin grad so mega fett stolz auf unseren @Nick_Haflinger (Anmerk. d. Red.: Twitter-Name Pauls), unser Schwarm hat super gewählt." Ein anderer bemerkt: "Respekt, da hat der @Nick_Haflinger eine hervorragende Figur gemacht."

Ein wenig anders wird die Rolle des Piraten bei Facebook betrachtet. Auf der WDR-Seite schreibt ein User: "Der Pirat war ehrlich, wurde aber in den Hintergrund gedrängt." Dieser User kritisiert aber auch, dass Paul schrieb, seine Partei müsse das Programm einem Realitätscheck unterziehen, wenn sie etwa im Landtag schnell entscheiden müssten. "Meine Stimme für eine Träumertruppe?", fragt er.

Besonders bissig ist mancher Kommentar unserer Leser. Da schreibt gilligan: "Sie leben ihre Forderung nach Transparenz und bleiben im wahrsten Sinne des Wortes unsichtbar." Und User 50jahre RP bemerkt "als Piraten-Freund", dass Paul politisch völlig ungeeignet sei. Er fügt hinzu: "So werden wir von den Piraten bald singen: Deine Spuren im Sand..."

Ein gespaltenes Meinungsbild

Doch nicht nur über Paul und die Piraten wurde im Netz diskutiert, auch die anderen Kandidaten wurden bewertet. Und die Ergebnisse könnten unterschiedlicher nicht sein. Während User Sp.. auf unserer Seite schreibt: "Herr Röttgen hat noch einmal deutlich gemacht, dass er als Ministerpräsident für NRW völlig ungeeignet ist", schreibt Thomas Hilscher auf unserer Facebook-Seite: "Mich hat Herr Röttgen überzeugt."

Ein ähnliches Bild auch in Bezug auf Christian Lindner von der FDP. So stellt Oliver Olpen auf Facebook fest: "Ein sehr überzeugender Christian Lindner. " User Jo Han dagegen schreibt: "Herr Lindner mal als Popstar anstatt ernsthafter Politiker."

Auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und Silvia Löhrmann bekamen Kritik und Lob. Einer unserer User bemerkt, die beiden hätten die anderen doch nie ausreden lassen, einen anderen störte das Lächeln im Gesicht der beiden. Und wieder ein anderer fragt, ob Röttgen denn jetzt wisse, was "Frauenpower" bedeute, da er ja gehörig ins Schwitzen gekommen sei.

(das)
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