Schulpolitik Knapp ein Viertel weniger Förderschulen in NRW

Düsseldorf · Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung ist ein politischer Zankapfel in NRW. Die Zahl der Förderschulen ist rückläufig. Die CDU/FDP-Landesregierung will das ändern.

 Ein Rollstuhl in einem Klassenraum (Symbolbild).

Ein Rollstuhl in einem Klassenraum (Symbolbild).

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

(dpa) Die Zahl der Förderschulen in Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen fünf Jahren um rund 23 Prozent gesunken. Seit dem Schuljahr 2014/15 sei ihre Zahl von 647 auf knapp 500 heruntergegangen, heißt es in einer Antwort des Schulministeriums auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion.

Die Zahl der Förderschulstandorte sei im selben Zeitraum um 15 Prozent von 766 auf 654 gesunken. Wenn Förderschulen aufgelöst würden, ohne dass es Ersatzmaßnahmen gebe, wachse die räumliche Distanz zwischen den Schulen, hieß es weiter. Das wirke sich besonders im ländlichen Raum aus. An Förderschulen können Kinder mit bestimmten Behinderungen unterrichtet werden.

Die frühere rot-grüne Regierung hatte die Inklusion behinderter Schüler an Regelschulen gefördert, was allerdings zu vielen Problemen führte. Die schwarz-gelbe Landesregierung leitete einen Kurswechsel ein: Künftig müssen weiterführende Schulen ein pädagogisches Inklusionskonzept vorlegen und genug Räume haben, um gemeinsames Lernen anzubieten. Um flächendeckend Förderschulen zu erhalten, wird deren Mindestgröße reduziert. Bis 2025 will die Landesregierung knapp 5800 zusätzliche Stellen für Inklusion zur Verfügung stellen. Förderschulgruppen der Sekundarstufe I sollen zudem auch unter dem Dach von Regelschulen in Regionen ermöglicht werden, wo es sonst keine anderen Angebote gibt.

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