NRW-Umfrage Die Grünen als Königsmacher

Hamburg (RPO). Elf Tage vor der Landtagswahl in NRW kommt einer aktuellen Umfrage zufolge kein Wunschbündnis auf eine eigenständige Mehrheit. Nur mit neuen Konstellationen ließe sich regieren. Den Grünen kommt dabei eine Schlüsselstellung zu.

Die Umfragen melden seit Wochen denselben Befund: Weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün können mit einer mehrheit rechnen. Auch die aktuellen Zahlen der wöchtentlich im Auftrag des "Stern" erhobenen Forsa-Studie untermauern den Befund.

Keine Mehrheit für Schwarz-Gelb Die CDU kann sich im Vergleich zur stern-Umfrage in der Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 39 verbessern. Die FDP sinkt um einen Punkt auf sieben Prozent. Beide Parteien, die seit 2005 die Regierung stellen, verfügen mit 46 Prozent damit derzeit über keine Mehrheit.

Keine Mehrheit für Rot-Grün Die SPD kommt in der Umfrage auf 33 Prozent, einen Punkt weniger als in der Vorwoche. Die Grünen verbessern sich um einen Punkt auf zehn Prozent.

Fazit: Unter dem Strich bleibt in den Lagern alles gleich.

Voraussetzung für das Patt, ist dass die Linke den Einzug in den Landtag schafft. Und danach sieht es unverändert aus. Die Forsa-Umfrage sieht sie stabil bei sechs Prozent. Für "sonstige Parteien" ergeben sich fünf Prozent.

Kommt es so wie die Umfragen vorgeben, sind die Parteien zum Umdenken gezwungen. Wer regieren will, muss ein unbequemes Bündnis wagen: entweder Schwarz-Grün oder Rot-Rot-Grün.

Die Grünen werden so zum Zünglein an der Waage. Sie könnten sich für eine Koalition mit der CDU entscheiden (zusammen: 49 Prozent) und so Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) die Macht sichern. Sie könnten aber auch mit SPD und Linken zusammengehen (gemeinsam ebenfalls 49 Prozent) und damit SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft ins Amt der Ministerpräsidentin hieven.

Forsa-Chef Manfred Güllner wies allerdings gegenüber dem stern darauf hin, dass der Meinungsbildungsprozess der Bürger in Nordrhein-Westfalen noch nicht abgeschlossen sei. Aktuelle Debatten wie über die Griechenland-Hilfe oder der FDP-Bundesparteitag in Köln könnten immer noch den Entscheidungsprozess beeinflussen. Die Umfrage wurde vor dem Parteitag durchgeführt.

(ots/pst)
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