Debatte um Getränke-Förderung an Schulen NRW-Verbraucherministerin will Eltern zum Schulmilchprogramm befragen

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalens Verbraucherministerin Ursula Heinen-Esser will in der Debatte über Schulmilch und die Förderung gezuckerter Getränke die Eltern befragen.

 Ein Milch trinkendes Kind (Symbolbild).

Ein Milch trinkendes Kind (Symbolbild).

Foto: dpa/Martin Gerten

Derzeit werde eine solche Befragung zusammen mit dem Schulministerium vorbereitet, sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Sie wolle den Eltern nicht vorschreiben, was ihre Kinder zu trinken hätten, und wissen, wie Mutter und Vater zur Förderung stehen.

Heinen-Esser hatte zuvor angekündigt, neben der Trinkmilch weiterhin auch Kakao mit rund vier Prozent Zuckergehalt im EU-Schulprogramm fördern zu wollen, weil Kakao auch wertvolles Calcium enthalte. Die deutlich stärker gezuckerte Erdbeer- und Vanillemilch wird mit Beginn des neuen Schuljahres nicht mehr mitfinanziert.

„Wir werden das in diesem Schuljahr intensiv begleiten und nach der Elternbefragung entscheiden, wie wir weiter damit umgehen“, kündigte die Ministerin an. Kritiker bemängeln, dass Kinder sich mit gezuckerten Produkten an eine falsche Ernährung gewöhnen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hatte deswegen mehrere Bundesländer zu einem Subventionsstopp aufgefordert.

„Natürlich wäre es besser, wenn die Kinder normale Vollmilch trinken würden“, sagte Heinen-Esser. „Mir ist aber ein zuckerreduzierter Kakao lieber als wenn sie zu Soft-Drinks greifen.“ An Kitas bleibe es aber dabei, dass nur Milch gefördert werde.

An den Schulen nimmt nur etwa ein Drittel der Kinder Milch. Das Programm erreicht in NRW rund 208.000 Kinder in Schulen und Kitas. Für Milch zahlen die Eltern maximal 30 Cent, für Kakao 42 Cent.

(felt/dpa)
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