Kampf gegen Corona NRW-Ministerpräsident Laschet gegen zweiten Lockdown

Naumburg/Düsseldorf · Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gegen eine zweite Stilllegung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens ausgesprochen. Ein weiteres Mal das ganze Land herunterzufahren, könne „nicht die Lösung“ sein.

 Armin Laschet spiegelt sich im Bauhaus Dessau in einer Tür.

Armin Laschet spiegelt sich im Bauhaus Dessau in einer Tür.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Das sagte Laschet am Sonntag nach einem Treffen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Naumburg. „Es war damals richtig, aber für die Zukunft brauchen wir gezieltere regionale abgestimmte Maßnahmen.“ Ein Lockdown richte auch Schäden wie Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Insolvenzen an.

Laschet bewirbt sich im Dezember für den CDU-Bundesvorsitz und gilt damit auch als potenzieller Kanzlerkandidat. In der Corona-Krise waren seine Umfragewerte stark gesunken. Laschet verwies immer wieder darauf, dass zwischen den Corona-Schutzmaßnahmen und Einschränkungen der Grundrechte sowie den Folgen abgewogen werden müsse. Dies hatte dem NRW-Regierungschef den Ruf eines „Lockerers“ eingetragen.

Rund ein halbes Jahr nach Ausbruch der Corona-Krise forderte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) eine genaue Überprüfung der bisherigen Maßnahmen. „Nach einem halben Jahr Erfahrung mit dem Virus brauchen wir eine medizinische Einordnung dessen, was falsch gelaufen ist und geändert werden muss“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir müssen einen zweiten Lockdown mit aller Macht verhindern. Deshalb brauchen wir zielgenauere Maßnahmen und Korrekturen statt flächendeckender Rundumschläge.“

Laschet verteidigte auch die ab Ferienende in ganz NRW geltende Maskenpflicht an weiterführenden und berufsbildenden Schulen im Schulgebäude und im Unterricht. „Es ist nicht erträglich, wenn Kinder weiter nicht in der Schule sind“, sagte er. Daher seien Vorsichtsmaßnahmen vor allem zu Schulbeginn erforderlich, weil es dann viele Reiserückkehrer gebe. Die Maskenpflicht sei zudem zunächst befristet bis Ende August. Zugleich warnte Laschet davor, „Angstzenarien“ zu erstellen. Vielmehr müsse sachlich erörtert werden, wie man sich vor dem Coronavirus schützen könne.

(felt/dpa)
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