Antikörper-Forschung gegen Coronavirus NRW-Landesregierung will Blutplasma-Spenden fördern

Düsseldorf · Die normale Blutspende kennt jeder - die Plasmaspende hingegen kaum jemand. Das soll sich in NRW ändern. Landespolitiker erhoffen sich dadurch Hilfe im Kampf gegen das Coronavirus.

 Ein Mann während einer Blutplasma-Spende.

Ein Mann während einer Blutplasma-Spende.

Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Die nordrhein-westfälische Landesregierung soll klinische Studien zum Einsatz von Antikörpern gegen das Coronavirus unterstützen. Das fordern die Koalitionsfraktionen in einem Antrag an den Düsseldorfer Landtag. Das Parlament soll am Freitag darüber abstimmen.

„Bei der Behandlung von Covid-19 könnte der Einsatz menschlicher Antikörper einen erfolgversprechenden Therapieansatz darstellen“, erläutern CDU und FDP ihren Vorstoß. „Eine direkte Gabe von Antikörpern gegen SarsCoV-2 könnte sowohl Schutz vor dem Virus verleihen als auch eine bestehende Covid-19-Erkrankung therapieren.“

Diese Antikörper könnten aus dem Blutplasma von Menschen gewonnen werden, die eine Infektion bereits überstanden haben, heißt es im Koalitionsantrag. Dies werde weltweit bereits in mehreren Studien getestet. „Kostenpflichtiger Inhalt Auch Unikliniken in Nordrhein-Westfalen haben inzwischen Heilversuche gestartet. Den wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit in der klinischen Anwendung können aber nur Studien über einen längeren Zeitraum und mit mehr Patienten erbringen.“

Daher solle die Landesregierung eine Initiative zur Förderung der Blutplasma-Spende entwickeln. Dazu gehöre eine Informationskampagne in Krankenhäusern, Arztpraxen und den sozialen Netzwerken. Die Landesinitiative solle aufklären über Krankheitsbilder, die von einer Plasmaspende profitieren.

„Bei der Plasmaspende wird nur der flüssige Bestandteil des Blutes gespendet“, heißt es in der Vorlage ans Parlament. Deswegen sei sie weniger belastend für den Organismus als eine Vollblutspende. „Ein Plasmaspender kann insgesamt innerhalb von einem Jahr bis zu 60 Mal spenden.“ Dies könne Leben retten.

(peng/dpa)
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