Franz Müntefering Comeback als Wahlkämpfer in NRW

Das Berufsbildungszentrum der Arbeiterwohlfahrt in Düsseldorf-Flingern: Dort werden Jugendliche gefördert, die sozial benachteiligt sind oder besondere Probleme haben. "Leider interessieren sich nicht viele für Politik", sagt Geschäftsführer Wolfgang Förster. Das sollte sich gestern ändern.

NRW-Landtagswahl 2017: Das steht im SPD-Wahlprogramm
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Das steht im Wahlprogramm der SPD

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Foto: dpa, ve hpl

Um kurz nach zwölf betrat ein Mann mit einer kleinen roten Anstecknadel am Revers die Einrichtung. "Guten Tag", sagte der den Azubis zur Begrüßung. "Mein Name ist Franz Müntefering. Ich bin Bundestagsabgeordneter." Der frühere Vizekanzler meldet sich als Wahlkämpfer zurück.

Es sei enorm wichtig, ihn im Boot zu haben, sagt die Düsseldorfer SPD-Chefin Karin Kortmann. "Müntefering verkörpert die SPD zu 1000 Prozent." Rund 30 Termine will der Sauerländer vor der Landtagswahl absolvieren. "Die Sache ist noch nicht entschieden, aber gewinnbar", sagt Müntefering.

Zornige Fragen an den Wahlkampfprofi

Viele, die sich bei der Bundestagswahl "verwählt" hätten, würden sich nun wieder für die SPD entscheiden. Die Azubis stellen dem früheren SPD-Chef zum Teil zornige Fragen. "Warum gibt es eine Zweiklassen-Gesellschaft?", will ein Jugendlicher wissen. Das ist eine Steilvorlage für den Wahlkampfprofi.

Müntefering erklärt den Zuhörern, warum die SPD sich für den Mindestlohn einsetzt. Und er schimpft auf die "unanständig hohen" Managergehälter. "Wenn die nicht umdenken, dann müssen wir denen mit der Steuer kommen", erklärt der frühere Spitzen-Genosse. Seine Augen funkeln. Es macht Müntefering sichtlich Spaß, wieder an Bord zu sein.

(felt/fb)
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