NRW-Minister in Umfrage vorne Süssmuth will Laschet als CDU-Chef

Die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth hat sich für NRW-Ministerpräsident Armin Laschet als neuen Vorsitzenden ausgesprochen. Die Entscheidung über die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer soll am 16. Januar bei einem Online-Parteitag fallen.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet im Interview.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet im Interview.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Auch bei einem Stimmungsbild der Spitze der Frauen Union hat Laschet knapp die Nase vorn vor dem Außenpolitiker Norbert Röttgen. Dritter Bewerber um den CDU-Vorsitz ist der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz. Am 16. Januar soll auf einem Online-Parteitag die Entscheidung über die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer fallen. Am Freitagabend wollten sich die drei Kandidaten in einem Online-Forum Fragen von Mitgliedern der Partei stellen.

„Armin Laschet hat über Jahre gelernt, Verantwortung zu übernehmen“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin zur Begründung ihrer Entscheidung für Laschet. „Erstens fällt mir immer wieder auf, wie wichtig ihm der Zusammenhalt der Menschen ist. Es geht ihm um Mitbürgerlichkeit - den anderen genauso als Bürger und Bürgerin zu sehen wie sich selbst“, sagte die einstige Bundesfamilienministerin. „Da ist zweitens seine Fähigkeit, seinen Blick auf Andersdenkende oder Andershandelnde einfach mal zu korrigieren“, fügte Süssmuth hinzu. „Und die dritte Eigenschaft, die mir ganz wichtig ist: Sich immer neu zu fragen: Kann ich meine Position halten, muss ich sie korrigieren? Ich mag an ihm diese abwägende Art.“

„Das sind Dinge, die ich an ihm sehr schätze“, sagte Süssmuth, die zugleich betonte: „Ich spreche den anderen Bewerbern nicht die Fähigkeit für das Amt ab.“ Die frühere Vorsitzende der Frauen Union bedauerte, dass keine Frau angetreten ist.

Bei einer vierstündigen Schaltkonferenz des Bundesvorstands der Frauen Union gab es zwölf Wortmeldungen für Laschet und zehn für Röttgen, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmerinnen erfuhr. Nicht ganz eindeutig war das Stimmungsbild bei Merz - die Zahl der Vorstandsmitglieder, die sich für ihn positioniert haben, schwankte zwischen zwei und drei. Es sei deutlich geworden, dass sich die Spitze der Frauen Union Merz nicht als neuen Parteivorsitzenden wünsche, hieß es weiter. Formell abgestimmt wurde demnach in der Runde nicht. Das Stimmungsbild ist nicht ganz unwichtig für die Entscheidung zum Parteivorsitz. Unter den 1001 Delegierten auf dem Parteitag sind etwa 300 weiblich.

(bsch/dpa)
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