Drei Parteitage in NRW CDU, Piraten und Linke wählen neue Spitze

Düsseldorf · Gleich drei Parteitage stehen an diesem Wochenende in Nordrhein-Westfalen an. Die CDU will Armin Laschet auf ihrem Sonderparteitag in Krefeld am Samstag zum neuen Vorsitzenden wählen. Auch die Piratenpartei und die Linkspartei wollen sieben Wochen nach der Landtagswahl eine neue Parteispitze bestimmen.

Armin Laschet - früher ein junger Wilder
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Der 51-jährige Laschet, der keinen Gegenkandidaten hat, wird Nachfolger von Wahlverlierer Norbert Röttgen und soll den mitgliederstärksten CDU-Landesverband aus der tiefen Krise führen.

Bei der Landtagswahl am 13. Mai war die CDU auf das Rekordtief von 26,3 Prozent gefallen. Röttgen hatte sofort seinen Rückzug als Parteichef angekündigt. Drei Tage später war er von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Bundesumweltminister entlassen worden.

Die Rede des scheidenden Vorsitzenden vor den 671 Delegierten wird mit Spannung erwartet. Bisher hat sich der 46-Jährige seit seiner doppelten Niederlage nicht auf größerer Polit-Bühne geäußert. Es werden kontroverse Debatten erwartet, aber keine "Abrechnungen".

Laschet wird darlegen, mit welchen Schwerpunkten er den Neustart angehen will. Der frühere Integrationsminister hatte die große Mehrheit der 54 Kreisverbände in NRW in den vergangenen Wochen besucht und um Vertrauen geworben. Seine rasche Nominierung Ende Mai hatte an der Basis auch Kritik an "Hinterzimmer-Entscheidungen" ausgelöst.

Die Piraten, die mit 7,8 Prozent erstmals den Einzug ins Düsseldorfer Landesparlament geschafft haben, wollen ihr Spitzenpersonal bei einem Parteitag am Samstag und Sonntag in Dortmund wählen. Der derzeitige Parteichef Michele Marsching (34), der auch Abgeordneter ist, will wieder antreten. Wenige Tage vor dem Treffen hatten bereits acht Gegenkandidaten ihren Finger gehoben - nur männliche Bewerber.

Die Linkspartei, die nach knapp zwei Jahren wieder aus dem Landtag ausschied (2,5 Prozent), wählt in Münster auf einem zweitägigen Treffen ein neues Führungsduo. Katharina Schwabedissen und Hubertus Zdebel wolle nicht mehr antreten. Ihren Hut in den Ring werfen wollen die frühere Landtagsvizepräsidentin Gunhild Böth und Karina Ossendorf. Unter den männlichen Kandidaten gelten der Finanzexperte Rüdiger Sagel und Michael Aggelidis als aussichtsreichste Bewerber.

(lnw)
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