Loveparade-Katastrophe CDU droht mit Untersuchungsausschuss

Düsseldorf (RPO). Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Düsseldorfer Landtag, Peter Biesenbach, fordert einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Loveparade.

 Der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Biesenbach.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Biesenbach.

Foto: Nico Hertgen

"Wir wollen völlige Transparenz über das tragische Ereignis herstellen. Jeder, der sich dafür interessiert, soll sich ein eigenes Urteil bilden können. Beim NRW-Innenministerium sieht es derzeit aber nicht unbedingt nach einem großen Interesse daran aus, Öffentlichkeit herzustellen", zitiert die "Bild"-Zeitung den CDU-Politiker.

"Wenn die Fragen zur Loveparade nicht umfassend beantwortet werden, müssen wir ernsthaft die Frage nach einem Untersuchungsausschuss stellen. Das ist kein Scherz. Wenn es nicht anders geht, werden wir das machen", sagte Biesenbach dem Blatt.

Mit seiner Kritik am Innenministerium bezieht sich der CDU-Innenexperte dem Bericht zufolge vor allem auf zwei Punkte: Zum einen haben die Fraktionen von CDU, FDP und Linken insgesamt 119 Fragen zur Loveparade an Innenminister Ralf Jäger (SPD) geschickt, laut Biesenbach aber bisher keine Antwort bekommen. Zudem wurde die Sitzung des Innenausschusses zur Loveparade am kommenden Donnerstag auf 15.00 Uhr terminiert. Laut CDU-Fraktion werden deshalb viele Fragen nicht beantwortet und wichtige Zeugen unter Umständen nicht gehört werden können.

Offenbar Bildaudfall im Lagezentrum

Das in einem Hochhaus untergebrachte Lagezentrum von Veranstalter und Polizei litt offenbar in der kritischen Phase der Veranstaltung zeitweise unter technischen Störungen. Das sagte der Geschäftsführer eines der beteiligten Sicherheitsunternehmen dem WDR-Magazin "Westpol".

Robert Ahrle von der Kölner Sicherheitsfirma RAD Sicherheit, der sich zum Unglückszeitpunkt im Lagezentrum aufhielt, sagte: "Es gab Kamerabilder, die plötzlich verschwanden. Das heißt: In den Splitscreen-Monitoren verschwanden verschiedene Ausschnitte. Es gab Spezialisten, die sich darum bemüht haben, die die Kameras steuern konnten. Und deren Mitteilung war einfach: Die Kameras sind ausgefallen in diesen Bereichen."

Erst Stunden später habe man herausgefunden, dass die Kameras durch hochkletternde Loveparade-Besucher beschädigt oder Kabel zerrissen worden seien, weil Menschen versucht hätten, zu flüchten. Das Innenministerium habe gegenüber "Westpol" eine Stellungnahme zu dieser Aussage abgelehnt, hieß es weiter.

(DDP)
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