Widerstand für jegliche Planungen Der Frust im geretteten Dorf Keyenberg

Keyenberg · Das Dorf Keyenberg sollte dem Braunkohlebagger zum Opfer fallen. Es ist gerettet, aber unter den wenigen verbliebenen Einwohnern herrscht Frust. Denn nach der Rettung geht nichts voran. Die Grünen-Fraktion des Landtags war vor Ort, um ein „Zeichen“ zu setzen.

 Die Kirche von Keyenberg steht knapp 500 Meter entfernt vom Braunkohletagebau Garzweiler.

Die Kirche von Keyenberg steht knapp 500 Meter entfernt vom Braunkohletagebau Garzweiler.

Foto: dpa/David Young

Die Turmuhr zeigt für immer zwölf Minuten nach zwölf. Auf dem Simsen vor den undurchsichtigen Fenstern der profanierten Heilig-Kreuz-Kirche von Keyenberg tummeln sich Tauben, die Straßen sind mitten am Tag menschenleer. Hier tut sich nichts, absolut nichts. Und das ist es, was Patrizia Föhr in der kleinen Versammlung von Grünen-Landtagsabgeordneten vor der alten Kirche bitter beklagt. Sie ist Mitglied der Dörfergemeinschaft, die die letzten Einwohner von Keyenberg und den anderen Orten am Rande des Tagebaus Garzweiler gebildet haben. Rund 120 Leute leben da insgesamt noch. „Wir wollen in die Zukunft blicken“, sagt Patrizia Föhr. Aber was immer man anstoßen wolle, es gebe Widerstand. In der alten Kirche würde man gern Kunstausstellungen oder Konzerte organisieren, die Menschen in den Ort locken würden. Aber das gehe nicht, das Gebäude gehöre dem Energiekonzern RWE – wie 80 bis 90 Prozent aller Immobilien hier.