CDU-Ministerpräsident im Porträt Das ist Hendrik Wüst
Düsseldorf · Mit 35 stand Hendrik Wüst vor dem politischen Aus, berappelte sich aber und schaffte es ins Amt des NRW-Regierungschefs. Um die Wiederwahl zu sichern, muss er unbeschadet „Mallorca-Gate“ überstehen.
An dem Tag, an dem auch für den letzten Beobachter
deutlich wird, dass die Mission „Wiederwahl zum Ministerpräsidenten“ gefährdet sein könnte, ist Hendrik Wüst knapp 475 Kilometer Luftlinie entfernt vom Düsseldorfer Politbetrieb. Während NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) verzweifelt um ihren Verbleib im Amt kämpft, moderiert Wüst als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz die Bund-Länder-Gespräche in Berlin. Der Vorsitz, der ihm zuvor einen großen Vorteil gegenüber seinem SPD-Herausforderer in Sachen Medienpräsenz verschafft hat, stört an diesem 7. April.
Am Morgen hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ öffentlich gemacht, dass Heinen-Esser eine Geburtstagsfeier ihres Ehemanns auf Mallorca kurz nach der Flut verschwiegen hatte, an der weitere Kabinettsmitglieder teilnahmen. Die SPD spricht schon von „Mallorca-Gate“. Wüst müsste eigentlich präsent sein, leitet aber im Bund die Sitzung, die sich mit den Folgen des Ukraine-Kriegs und der Corona-Pandemie beschäftigt. Zwischendurch telefoniert er mit Heinen-Esser.