Jetzt gibt es Brötchen und Suppe AfD wollte ausgewählte Journalisten zu „exquisitem Dinner“ einladen

Düsseldorf · Die nordrhein-westfälische AfD-Landtagsfraktion hat mit der Einladung zu einem besonderen „Journalisten-Dinner“ für Skepsis bei potenziellen Gästen gesorgt. Jetzt ruderte die Partei zurück.

Nach entsprechenden Signalen aus der Landespressekonferenz revidierte die Fraktion ihre Einladung. Wurde den Journalisten zunächst ein „exquisites mehrgängiges Dinner“ in Aussicht gestellt, wird es nun „ein Süppchen und ein paar belegte Brötchen geben“, so ein Sprecher der AfD-Fraktion.

Ende vergangener Woche war eine Einladung - so der Text - „an ausgewählte Journalisten und Redaktionen“ versandt worden, darunter auch an die Deutsche Presse-Agentur. In der Email wurde „neben einem hoffentlich informativen Austausch ein exquisites mehrgängiges Dinner“ angekündigt.

In der Landespressekonferenz (LPK), dem Zusammenschluss der Landtagskorrespondenten, stieß das auf Skepsis. Tobias Blasius, der Vorsitzende der LPK, sagte der dpa: „Journalisten müssen heute mehr denn je schon den bloßen Anschein vermeiden, befangen zu sein oder empfänglich für Gefälligkeiten.“ Geschenke und luxuriöse Einladungen „vertragen sich nicht mit der Unabhängigkeit von Berichterstattung“, so Blasius, selbst Landeskorrespondent der Funke Mediengruppe NRW.

Die AfD reagierte und verschickte am Dienstag eine neue Einladung mit dem Titel „Umwandlung zum Journalisten-Infoabend“. Böse Unterstellungen seien ihm bei seiner ursprünglichen Einladung gar nicht in den Sinn gekommen, schrieb Pressesprecher Michael Schwarzer. Gleichwohl habe er „die Sensibilität“ zu akzeptieren.

(lukra/dpa)
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