Düsseldorf Land bekämpft Motorradlärm
Düsseldorf · NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) will die Anwohner von beliebten Biker-Strecken besser vor Motorradlärm schützen. "Die bewussten Krachmacher unter den Motorrädern müssen von der Straße", sagte der Politiker unserer Zeitung. "Wir brauchen endlich eindeutige, rechtliche, technische und ordnungspolitische Lösungen, um den Motorradlärm zu bekämpfen ", fügte der Minister hinzu. Derzeit beträgt das Verwarngeld für Manipulation an den Auspuffanlagen lediglich 15 Euro. Dies sei völlig unzureichend, hieß es. Die Landesregierung prüft deshalb eine Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung. "Das Thema Motoradlärm ist auf der Tagesordnung", betonte Remmel.
Vor allem am Wochenende kommt es in den Gemeinden, die an bevorzugten Motorradstrecken liegen, immer wieder zu Beschwerden. Rennmaschinen, die zum Teil mehr als 200 PS aufweisen, sind oft mit modifizierten Auspuffanlagen und zu hoher Geschwindigkeit auf den Landstraßen in den Naherholungsgebieten von NRW unterwegs. In einer Resolution, die die Eifelgemeinden kürzlich verabschiedet haben, wird eine Senkung der höchstzulässigen Lärmgrenzwerte von 80 auf 70 Dezibel gefordert. Manipulationen am Auspuff müssten Punkte in Flensburg nach sich ziehen. "Bisweilen verursachen Rennmaschinen bis zu 100 Dezibel", sagt Michael Jäcker-Cüppers, Vorsitzender des Arbeitsring Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik. "Das ist ein Lärmpegel, den Düsenflugzeuge verursachen." Der Experte schlägt vor, technische Zubehörteile zu verbieten, die den Lärm von Motorrädern steigern.