Skulptur erinnert an Tuffi In der Wupper sitzt wieder ein Elefant

Wuppertal · Ein Elefant springt aus der Schwebebahn und landet glücklicherweise mit dem Hinterteil in einem Schlammloch. 70 Jahre später erinnert eine Skulptur mitten in der Wupper an Tuffi. Das Kunstwerk soll nicht nur Blicke auf den Fluss ziehen, sondern auch den Tieren helfen.

 Die Skulptur eines Elefanten hängt über der Wupper an einem Kran.

Die Skulptur eines Elefanten hängt über der Wupper an einem Kran.

Foto: dpa/Stefan Tesche-Hasenbach

Diesmal schwebt Tuffi gesichert an Seilen ein und bekommt einen dauerhaften Platz mitten im Fluss: 70 Jahre nach dem Fall der jungen Elefantenkuh aus der Wuppertaler Schwebebahn erinnert eine Skulptur an das spektakuläre Ereignis. Das mit Sockel etwa 1,80 Meter hohe und 3,5 Tonnen schwere Kunstwerk des Bildhauers Bernd Bergkemper ist am Donnerstag im Wasser positioniert worden, wie der Verein neue ufer wuppertal mitteilte. Es steht ungefähr an der Stelle, an der Tuffi nach dem Fall aus etwa 10 Metern Höhe landete. Die Elefantin lebte danach noch viele Jahre und wurde zur Hauptattraktion in ihrem Zirkus.

Die Vereinsvorsitzende Dajana Meier beschrieb die Skulptur Bergkempers als eine „ausgewogene Mischung aus Figürlichkeit und Abstraktion“, die einladen solle, den Fluss zu entdecken. „Wir brauchen sinnliche Reize, um die Stadt umzudrehen“, sagte Meier der dpa. Die Wupper sei über Jahrhunderte als Abwasserkanal genutzt und die Stadt mit dem „Rücken“ zum Fluss gebaut worden. Inzwischen sei sie ziemlich sauber, Tiere siedelten sich wieder an. Kurz nachdem die Skulptur platziert wurde, hätten Schulkinder zu deren ersten Bewunderern gehört.

Der Bildhauer aus Langenberg bei Gütersloh hatte in einem Interview von Radio Wuppertal erklärt, dass die Skulptur strömungsgünstig gestaltet werden musste, ohne abstehende Gestaltungselemente, an denen sich Treibgut verhaken könnte. Das Kunstwerk aus Lavabasalt hat nach Vereinsangaben aber auch für die Tiere im Fluss eine Funktion. Der sogenannte Störstein soll neben der turbulenten Strömung für Ruhezonen sorgen. Mit dieser Doppelfunktion sei bereits an anderer Stelle eine Skulptur „Lucky Lachs“ zu sehen. Geplant ist außerdem als weiterer Störstein in der Wupper schon eine weitere Skulptur „Biber“.

Die vierjährige Elefantin Tuffi war zu Werbezwecken für einen Zirkus bei einer normalen Linienfahrt am 21. Juli 1950 in der Wuppertaler Schwebebahn unterwegs. Sie durchbrach plötzlich die Außenwand der Kabine, sprang in die Tiefe und landete unverletzt auf dem Hinterteil in einem Schlammloch der Wupper. Die Skulptur der im Fluss sitzenden jungen Elefantenkuh befindet sich im Stadtteil Barmen zwischen der zentralen Haltestelle Alter Markt und der Haltestelle Adlerbrücke. Für Tuffi gibt es schon ein Denkmal in der Fußgängerzone. Tuffi war außerdem auch die Namensgeberin für die Tuffi-Milchprodukte.

(chal/dpa)
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