Für Rede bei Echo-Preisverleihung Campino zurückhaltend nach Bundesverdienstkreuz-Vorschlag

Düsseldorf · Tote-Hosen-Sänger Campino hat zurückhaltend auf den Vorschlag reagiert, er solle für sein Engagement bei der Echo-Preisverleihung mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden. "Ich habe lediglich das in Worte gefasst, was meiner Meinung nach gesagt werden musste", sagte der Sänger.

 Campino von den Toten Hosen.

Campino von den Toten Hosen.

Foto: dpa/Matthias Balk

In der Samstagsausgabe der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" freut er sich aber, "dass sich im Nachhinein Leute positiv über meine Rede äußern".

Der Sänger hatte in seiner Rede bei der Echo-Preisverleihung Mitte April dagegen protestiert, dass die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang trotz antisemitischer, rechtsextremer und frauenfeindlicher Texte mit dem Preis geehrt wurden. Wenig später gaben zahlreiche Künstler ihren Echo zurück, im Zuge der Debatte wurde der Musikpreis schließlich abgeschafft. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, schlug vor, Campino das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.

"Das Bundesverdienstkreuz hatte ich mir eher irgendwann zur Rettung der Fortuna erwartet", fügte Campino unter Anspielung auf den Düsseldorfer Fußballverein hinzu. "Ich werte die Aussage Herrn Kleins als Versuch, Respekt auszudrücken, aber ich beteilige mich nicht an Spekulationen. 2014 haben wir die Josef-Neuberger-Medaille von der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf überreicht bekommen. Das hat uns viel bedeutet. Mit Ehrungen gehen wir aber generell vorsichtig um."

Zur Medienreaktion auf den Klein-Vorschlag erklärte Campino: "Die Schlacht, die jetzt in den Medien stattfindet, Abstimmungen, ob ich das verdient habe oder nicht - all das finde ich befremdlich. Man muss wohl als Person des öffentlichen Lebens damit klarkommen, dass man mal der August der Woche ist."

(kna/see)
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