Antikes Zahlungsmittel Uni Köln erhält 3500 griechische und römische Münzen

Köln · Die antiken Münzen stammen aus einer privaten Sammlung. Der Bestand der Universität Köln wird damit mehr als verdoppelt. Damit enthält die Kollektion nun Münzen aus fast 1000 Jahren Geldgeschichte.

 Eine Statue steht vor dem Hauptgebäude der Universität Köln. (Archivbild)

Eine Statue steht vor dem Hauptgebäude der Universität Köln. (Archivbild)

Foto: Eppinger

Das Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln hat über 3.500 hauptsächlich griechische und römische Münzen als Schenkung erhalten. Sie stammen aus der privaten Sammlung von Gunther Schodlok aus Neuenhaus, wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte. Durch die Schenkung werde die Anzahl der in der Universitätssammlung befindlichen Münzen aus dem Reich der Ptolemäer mehr als verdoppelt.

Der Hauptbestand von 3800 Prägungen, die die römischen Kaiser in Alexandria veranlasst haben, vergrößert sich nach den Angaben um fast 3000. Ganz neu dazu kämen über 300 Exemplare aus der Spätzeit römischer und byzantinischer Münzprägung in Alexandria. Damit dokumentiere die Kollektion nun die gesamte Geldgeschichte im griechisch-römischen Ägypten über fast 1000 Jahre.

Die Sammlung bietet unter anderem das letzte Stück ptolemäischer Münzprägung unter der legendären und 30 vor Christus gestorbenen Königin Kleopatra sowie die ersten Ursprünge kaiserlicher Emissionen unter dem neuen römischen Machthaber Octavian/Augustus, wie es hieß. Auch bislang unbekannte Varianten seien zu finden, darunter ein "Kölsches Schmankerl": eine alexandrinische Münze mit dem Porträt der Kölner Stadtgründerin Agrippina, bei deren Namensnennung das erste "i" verschludert worden sei. Sehr seltene Exemplare zeigten den Übergang von der alexandrinisch-griechischen zur reichsrömischen Prägung am Ende des 3. Jahrhunderts.

Die private Schenkung bedeute "für die feine Kollektion der Universität einen geradezu epochalen Einschnitt", erklärte der Lehrstuhlinhaber für Klassische Philologie und Papyrologie am Institut für Altertumskunde, Jürgen Hammerstaedt. Sie eröffne der Münzkunde neue Chancen und Herausforderungen in Forschung und Lehre.

(chal/kna)
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