Grenze des antiken Römischen Reiches in NRW Niedergermanischer Limes als neues Welterbe ausgezeichnet

Fuzhou · Die Unesco hat den Niedergermanischen Limes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches als neues Welterbe ausgezeichnet. Das hat die UNESCO am Dienstag bei einer Sitzung in China entschieden.

 Die Unesco hat den Niedergermanischen Limes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches als neues Welterbe ausgezeichnet.

Die Unesco hat den Niedergermanischen Limes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches als neues Welterbe ausgezeichnet.

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Niedergermanische Limes war ein 385 Kilometer langer Teil der Außengrenze des Römischen Reichs. Er reichte vom heutigen Bad Breisig südlich von Bonn bis zur Mündung des Oude Rijns beim niederländischen Katwijk in die Nordsee. Er bestand nicht aus befestigten Wallanlagen, sondern folgte der Flussgrenze; der Niedergermanische Limes wird deshalb auch als "Nasser Limes". bezeichnet.

Mit einem Abschnitt von rund 220 Kilometern hat NRW den größten Anteil. Die Rheinlinie war mit einer Kette von Kastellen für Hilfstruppen gesichert, die zur Keimzelle von Städten wurden. Zwischen Kleve und Bonn sind 19 Kommunen mit archäologischen Spuren aus der Römerzeit beteiligt - darunter etwa der Palast des militärischen Statthalters in Köln und die römische Stadt Colonia Ulpia Traiana bei Xanten.

Archäologinnen und Archäologen aus den Niederlanden und Deutschland haben den Antrag gemeinsam erarbeitet. Der Niedergermanische Limes ist die 49. Unesco-Welterbestätte in Deutschland.

Die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, begrüßte die Entscheidung. "Der Rhein als 'nasse' Außengrenze im Nordwesten des Römischen Reiches ist bis heute die Lebensader, welche die auf die Römer zurückgehenden urbanen Zentren von Remagen über Bonn, Köln, Neuss, Krefeld und Xanten seit Jahrhunderten verbindet."

Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, erklärte, am Niedergermanischen Limes fänden sich einige der ältesten Zeugnisse der Grenzen des Römischen Reiches. "Entlang des Rheins entwickelten die Römer Kastelle und Siedlungen, aus denen große Städte wie Köln, Bonn und Nijmegen erwachsen sollten", so Böhmer. "Ihr Aufblühen verdanken sie der Tatsache, dass der Limes nicht der Abschottung, sondern immer auch dem Austausch zwischen Rom und seinen Nachbarn diente."

Der Niedergermanische Limes schließt die Lücke zwischen Hadrians- und Antoniuswall in Großbritannien und dem Obergermanisch-Raetischen Limes, der Rhein und Donau entlang von Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz bis zum Kastell Eining in Niederbayern führt.

(siev/kna)
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