Zum Tode von Richard Gleim Das Gedächtnis des Punk

Der Fotograf Richard Gleim ist mit 78 Jahren gestorben. In den 1970er und 1980er Jahren begleitete er die Düsseldorfer Musikszene. Ein Nachruf.

 Richard Gleim mit Andi (l.) und Campino (r.) von den Toten Hosen im Jahr 2017. Im „Postpost“ zeigte er damals Bilder der Band aus den 1980ern.

Richard Gleim mit Andi (l.) und Campino (r.) von den Toten Hosen im Jahr 2017. Im „Postpost“ zeigte er damals Bilder der Band aus den 1980ern.

Foto: Gabi Luigs

Es gab da diesen alten schwarzen Bürostuhl aus Leder, die Lehne kopfhoch und die durchgesessene Sitzfläche einst eilig mit silberfarbenem Gewebeband geflickt. Ein überladener Schreibtisch, darauf Getränkeränder, ein Aschenbecher, Tabakkrümel und ein Rechner mit Scanner. Die dahinter aufgestellte Bücherwand enthielt Lexika, Romane, gestapelte Bildbände: opulente Formate, schrille Farben, überwiegend jedoch schwarzweiß. Und dazwischen immer wieder alte Musikkassetten, einige filzstiftbeschriftet, andere seit den frühen 1990er Jahren noch originalverpackt. Hier, im Arbeitszimmer seiner Wohnung an der Sternstraße, arbeitete Fotograf Richard Gleim noch bis Ende Juni. In der Nacht zu Dienstag ist er im Alter von 78 Jahren gestorben.