Bedburg-Hau-Moyland Moyland: Museumschefin Bettina Paust wehrt sich

Bedburg-Hau-Moyland · Auch wenn die Stiftung Museum Schloss Moyland keinen Vorstandssprecher mehr hat, läuft das Tagesgeschäft normal weiter, das hauptsächlich in den Händen der Museumsdirektion liegt. Innenminister Ralf Jäger hat als Stiftungsaufsicht den bisherigen Sprecher Gerhard van der Grinten wegen Kompetenzüberschreitungen abgesetzt.

Das ist das "neue" Museum Schloss Moyland
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Der hatte unter anderem der künstlerischen Direktorin des Museums, Bettina Paust, vorgeworfen, Urheberrechtsfragen zu Filmen, die zu einer Ausstellung gezeigt wurden, nicht geklärt zu haben. "Es gibt keine Urheberrechts-Problematik. Da ist alles geklärt", sagt Paust. Sie beurteilt die Museumsarbeit positiv: "Die jüngste Ausstellung ,Der Himmel so weit' war sehr erfolgreich. Insgesamt steigen die Besucherzahlen - wir machen trotz der bestehenden Problematik eine erfolgreiche Museumsarbeit."

Probleme gibt es seit etlichen Jahren im Kompetenzgerangel an der Stiftungsspitze. Im Jahr 1990 hatte der damalige Ministerpräsident Johannes Rau mit dem Land als zweitem Stifter die Kunstsammler Hans und Franz-Joseph van der Grinten gewinnen können, ihre Sammlung mit einem beträchtlichen Anteil früherer Beuys-Werke in eine Stiftung zu geben. Dritter Stifter wurde die Familie von Steengracht, die Schloss und Park in die Stiftung gab. Das Land finanzierte den Museumsbau und stemmt das Gros der laufenden Kosten. Vorsitzende des Kuratoriums ist Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD).

Der Vorstand, dessen Sprecher turnusgemäß jährlich wechselt, setzt die Beschlüsse des Stiftungskuratoriums um, kann aber auch der Museumsleitung Anweisungen geben. Die Direktoren nach den Stiftern warfen nach kurzer Zeit das Handtuch. Zu sehr mischte sich der Vorstandssprecher ins tägliche Geschäft. Von 2005 bis 2009 blieb die Stelle vakant, dann wurde Paust Direktorin und organisierte das Museum neu. Jetzt eskaliert der Streit wieder. Und Hans Geurts, Vorsitzender des Fördervereins von Schloss Moyland, fordert Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auf, als Vorsitzende zwischen den Parteien zu vermitteln.

(RP)
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