Nagelbomben-Anschlag in der Keupstraße Köln erinnert mit Kulturfest an NSU-Anschlag

Köln · Mit einem dreitägigen Kulturfest erinnert Köln am Pfingstwochenende an den Nagelbombenanschlag der Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" vor zehn Jahren. Das Programm wurde am Montag in Köln vorgestellt. Höhepunkt des Festivals ist eine sechsstündige Kundgebung am Pfingstmontag.

BAP, Lindenberg und Maffay bei Kölner Fest gegen Rechts
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Foto: dpa, hka wst

An dieser wollen sich unter anderem BAP, Udo Lindenberg, Peter Maffay und Hardy Krüger beteiligen. "Es ist toll, mit welcher Power hier so viele Leute am Start sind", sagte Udo Lindenberg. Es gehe darum, ein Zeichen gegen die "hirntoten Rechtsradikalen" und für eine "bunte Republik" zu setzen. Der Anschlag hätte jeden treffen können.

Am 9. Juni 2004 war in der überwiegend von Migranten bewohnten Keupstraße in Köln-Mülheim eine Nagelbombe explodiert. 22 Menschen wurden verletzt, manche von ihnen lebensgefährlich. Die Polizei glaubte lange nicht an einen rechtsextremen Hintergrund, sondern an eine Abrechnung im kriminellen Milieu. Erst Ende 2011 wurde deutlich, dass die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt wohl auch für diesen Anschlag verantwortlich waren.

"Wir haben euch von Opfern zu Tätern gemacht", sagte der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) mit Blick auf die Anwohner. Umso wichtiger sei es, nun zusammenzustehen und gemeinsam zu feiern.

(dpa)
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