Theater in Düsseldorf "Golden Girls": So jung können Alte sein

Düsseldorf · Es wird geschnattert, gekichert und gescherzt - wie es halt so ist, wenn vier muntere Frauen aufeinandertreffen. Auf der Bühne wie im Leben. Nur dass sich Anita Kupsch, Viktoria Brams, Gudrun Gabriel und Kerstin Fernström privat weniger spitzfindig und sarkastisch begegnen als in der "Komödie". Da spielen sie ab dem 18. Dezember die kultigen "Golden Girls", die nicht mehr ganz taufrischen Heldinnen aus der gleichnamigen Fernsehserie.

 Anita Kupsch, Viktoria Brams, Kerstin Fernström und Gudrun Gabriel (v.r.n.l.) sind die "Golden Girls", nach der gleichnamigen US-Serie über vier Frauen in den besten Jahren.

Anita Kupsch, Viktoria Brams, Kerstin Fernström und Gudrun Gabriel (v.r.n.l.) sind die "Golden Girls", nach der gleichnamigen US-Serie über vier Frauen in den besten Jahren.

Foto: Andreas Bretz

Es wird geschnattert, gekichert und gescherzt - wie es halt so ist, wenn vier muntere Frauen aufeinandertreffen. Auf der Bühne wie im Leben. Nur dass sich Anita Kupsch, Viktoria Brams, Gudrun Gabriel und Kerstin Fernström privat weniger spitzfindig und sarkastisch begegnen als in der "Komödie". Da spielen sie ab dem 18. Dezember die kultigen "Golden Girls", die nicht mehr ganz taufrischen Heldinnen aus der gleichnamigen Fernsehserie.

Das ulkige Quartett aus Miami hat es bis ins Düsseldorfer Theater geschafft, was gar so leicht nicht war, wie Regisseur Helmuth Fuschl berichtet: "Ich wollte das seit Jahren machen. Als die Amerikaner die Rechte freigaben, habe ich sofort zugeschlagen und das Stück für ganz Deutschland blockiert. Es jetzt im eigenen Haus mit meiner Wunschbesetzung zu inszenieren, ist wunderbar." Ein herkömmliches Stück sei die Theaterfassung von Kristof Stößel jedoch nicht, "eher eine Sitcom mit rotem Faden".

Den spinnen die Damen allerdings genüsslich fort. Anita Kupsch (zuletzt 2011 als "Perle Anna" in der "Komödie") spielt Sophia, die 80-jährige Mutter von Dorothy (Gudrun Gabriel). Was vom Alter her nicht hinkommt, der Kupsch aber total egal ist. Sie will sich auch keine Reibeisenstimme wie in der deutschen Synchronisation antrainieren: "Ich spreche ganz normal. Bloß nichts aus dem Fernsehen kopieren, das geht in die Hose.

Wir ziehen unser eigenes Ding durch und springen ins kalte Wasser." Viktoria Brams, die mit ihrem verstorbenen Mann Michael Hinz einst ein Haus in Florida besaß, konnte die "Golden Girls" häufig im Original sehen. Ihre Rolle als männermordende Blanche macht ihr großen Spaß. "Ich muss mir die aber komplett erspielen", sagt sie. "Herr Fuschl führt mir das sehr schön vor, so gut wie er kann ich kaum werden.

" Die Schwedin Kerstin Fernström (gastierte zwei Mal im "Theater an der Kö") spielt die naive Dorothy. Eine verwandte Seele? "Sie ist so!" platzt es aus Anita Kupsch heraus. Gudrun Gabriel kehrt nach 25 Jahren nach Düsseldorf zurück. Damals trat sie als etablierter Theaterstar in der "Komödie" auf, aber in dieser Stadt hatte alles einmal angefangen: "Nach meiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar kam ich ans Schauspielhaus und blieb fünf Jahre", erzählt sie.

"Wir lebten quasi im Theater, machten manchmal in der Kantine die Nächte durch und gingen sofort zur Probe. Ich habe viele Erinnerungen an diese Zeit. Und ich staune, wie schön Düsseldorf geworden ist." Die Damen freuen sich auf die Premiere ihrer "Golden Girls" und haben sich in getrennten Domizilen eingerichtet. Victoria Brams und Kerstin Fernström packten nichts gegen "Heimweh" ein. Gudrun Gabriel gibt zwei Kuscheltiere zu.

Und was schleppt Anita Kupsch immer mit sich herum? "Meinen Mann!" Regina Goldlücke

(RP)
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