Düsseldorf Möpse im Museum

Düsseldorf · Dass ein Leben ohne Mops möglich, aber sinnlos ist, wissen wir spätestens seit Loriot, einem bekennenden Fan von Möpsen. Aber was genau machen Möpse im Museum, obendrein noch im auf Porzellan fokussierten Hetjens-Museum?

 Lydia Wegner mit Hanna, Karin Keller mit Rosalie Phyllis, Gabriele Garnet Klasen mit Gretchen

Lydia Wegner mit Hanna, Karin Keller mit Rosalie Phyllis, Gabriele Garnet Klasen mit Gretchen

Foto: Schaller,Bernd

Angefangen hat alles mit einem Facebook-Post. Hetjens-Volontär Wilko Beckmann veröffentlichte ein Bild von zwei Möpsen aus Meissener Porzellan aus dem Jahr 1741 auf der Seite von "Art in Düsseldorf" veröffentlichen. Bei den Mops-Besitzern löste das eine Welle der Begeisterung aus. 40 000 Nutzer von Facebook markierten das Bild mit "Gefällt mir", und Dutzende Hundehalter kommentierten das ganze gleich mit Fotos ihrer eigenen Möpse. Daraufhin hatte der Volontär die Idee, Mops-Besitzer samt ihrer Hunde ins Hetjens-Museum einzuladen. Verschiedene Mops-Besitzer wurden bei einer Verlosung ermittelt.

 Zwei Porzellan-Möpse aus der Manufaktur Meissen, entstanden zwischen 1741 und 1747, gaben den Anstoß zum Mops-Besuch im Hetjens-Museum.

Zwei Porzellan-Möpse aus der Manufaktur Meissen, entstanden zwischen 1741 und 1747, gaben den Anstoß zum Mops-Besuch im Hetjens-Museum.

Foto: Hetjens

Da aber eine wuselende Horde von Möpsen in einem Porzellan-Museum eine nicht ganz unheikle Sache ist, hatten sich die Veranstalter einen besonderen Service ausgedacht. Während die Hundehalter unter Leitung von Wilko Beckmann in aller Ruhe die Ausstellung Pink Porcelain anschauten, wurden die Hunde von so genannten "Mops-sittern" betreut. Den Job übernahmen die Hetjens-Mitarbeiterinnen

Elke Richter, Janine Ruffing, Anna Schlieck und Miriam Schaum. Und eine solche Mops-Verwahranstalt ist entsprechend der Ausstattung eines Porzellan-Museums selbstverständlich stilvoll: Leckerli und Wasser wurden natürlich in Porzellanschälchen angeboten.

Zum Fototermin durften die Möpse auch selbst ins Museum. Und sie freundeten sich gleich an. Möpsin Gretchen (6), die als Therapiehund arbeitet, die schwarze Mops-Dame Fillis (2 und die blonde Hanna (8). "Möpse verstehen sich immer", so Hannas Chefin Lydia Wegner. Für alle drei Möpse war es der erste Museumsbesuch. Passend zur Ausstellung bekamen alle eine rosa Schleife ins Fell.

Im 18. Jahrhundert war der Mops schon einmal ein Modehund. "Als Äquivalent zu den Freimaurerlogen ihrer Männer schlossen sich Frauen aus wohlhabenden Schichten in Mops-Orden zusammen", sagt Beckmann. In diesen habe das Aufnahme-Ritual darin bestanden, den Möpsen den Po zu küssen.

Da das aber nicht Jedermanns Sache ist, boten viele Porzellan-Manufakturen folglich Möpse aus Keramik zur Durchführung des Rituals an. "Unsere sind etwas kleiner als die echten. Es gab auch Porzellan-Möpse in Lebensgröße", erklärt Beckmann.

(RP)
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