Krefeld Krefeld: Erben heuern Killer an

Krefeld · Die Krefelder Kriminalpolizei hat nach knapp zehn Wochen den Mord an einer vermögenden 75-jährigen Krefelderin aufgeklärt und drei Tatverdächtige verhaftet. "Die Rentnerin ist einem Auftragsmord zum Opfer gefallen", erklärte der Leiter der Mordkommission, Gerd Hoppmann. "Das Tatmotiv war Habgier."

23 000 Euro soll ein vermögendes Ehepaar aus dem Kreis Heinsberg in drei Raten an den Killer gezahlt haben – ein Teil der Summe stammte aus der Sterbekasse der 75-Jährigen. Nach Ermittlungen der Polizei erwürgte ein 29-jähriger Zuhälter aus Mönchengladbach die kinderlose Rentnerin in ihrer Wohnung. Die mehrfach verwitwete Frau hatte vor zwei Jahren den Vater der 40-jährigen Heinsbergerin kennen gelernt; die beiden wurden ein Paar. Als er starb, setzte sie die 40-jährige Frau als Alleinerbin ein. "Sie war wie eine eigene Tochter für sie", sagte Hoppmann. "Zeugen schilderten, dass sich das Ehepaar rührend um die Dame gekümmert hat." Das Pärchen trat das Erbe von mehreren 100 000 Euro an; die 40-Jährige bestellte kurz nach der Tat einen Brillantring für knapp 17 000 Euro.

Ein goldfarbenes Motorola-Handy führte die Beamten auf die Spur: Es war aus der Wohnung der 75-Jährigen verschwunden. Der bulgarische Zuhälter hatte es an sich genommen und kurzzeitig in seinem Mönchengladbacher Etablissement genutzt. Das Mehrfamilienhaus gehört dem Ehemann der Heinsbergerin. "So haben wir die Verbindung hergestellt", erklärte Hoppmann. Zunächst war die Kripo von einem Raubmord ausgegangen und hatte 1500 Krefelder um einen DNA-Test gebeten.

(RP)
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