Düsseldorf Kontaktbeamter steht bei Verdacht in Unterkunft bereit

Düsseldorf · Das Wissen, dass sich potenzielle Attentäter in Flüchtlingsheimen aufhalten könnten, bereitet auch den Asylbewerbern selbst Sorge. "Manche Flüchtlinge in den Heimen wurden ja selber vom IS oder anderen Extremisten verfolgt. Die sorgen sich nun ebenso wie der Rest der Bevölkerung stärker um ihre Sicherheit", sagt Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats in NRW. Neben den Sicherheitsbedenken gebe es jedoch auch ein zweites Problem: Immer wieder komme es unter den Flüchtlingen zu Verdächtigungen, wer möglicherweise einer extremistischen Organisation angehöre. "Das verschärft sich durch diese neue Sachlage", so Naujoks.

Unter Generalverdacht gestellt fühlen sich die Flüchtlinge aber nicht, erzählt der syrische Asylbewerber Jwan Alismal. Er wohnt in einem Flüchtlingsheim in Meerbusch und erklärt, unter den Bewohnern werde nur selten über das Thema Terror gesprochen. "Sollte mir aber jemand auffallen, der ein Terrorist sein könnte, würde ich das sofort der Polizei melden", sagt er.

Die Beamten selbst seien in so einem Fall immer für die Flüchtlinge erreichbar, sagt Andreas Czogalla, Sprecher der Düsseldorfer Polizei. "Die Bezirksbeamten stehen im engen Kontakt mit den Bewohnern und den Verwaltern." Darüber hinaus kommt der Polizei zugute, dass sie seit Jahren einen Kontaktbeamten für interkulturelle Angelegenheiten hat. Hauptkommissar Dirk Sauerborn, der die Unterstützung auch der muslimischen Gemeinden in der Stadt genießt, ist ebenfalls Ansprechpartner in den Flüchtlingsunterkünften. Erfährt die Polizei von Verdächtigungen oder auch Anwerbeversuchen aus der Salafistenszene, nimmt der Staatsschutz, der im Herbst personell aufgestockt wurde, die Ermittlungen auf.

(rky/sg/tsp)
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