Viersen Kinderwagen angefahren – Dreijährige verletzt

Viersen · Ein dreijähriges Mädchen ist mit seinem Kinderwagen am Donnerstagabend in der Viersener Innenstadt zehn Meter weit durch die Luft geschleudert worden, als das Gefährt von einem Auto erfasst wurde. Das Kind erlitt beim Aufprall auf den Boden schwere Verletzungen am Kopf, schwebt aber laut Polizei nicht in Lebensgefahr. Die Mutter, die ihre Tochter bei Grün über einen Fußgängerüberweg einer stark befahrenen vierspurigen Straße schob, blieb zwar körperlich unversehrt, erlitt aber einen Schock. Der Autofahrer flüchtete, ohne sich um die Mutter und das Kind zu kümmern.

Der 47-Jährige aus Mönchengladbach hatte die beiden beim Linksabbiegen übersehen – womöglich auch deshalb, weil er unter Alkoholeinfluss stand, wie sich später herausstellte. Der Polizei ging der Mann ins Netz, weil ein Zeuge mit seinem Auto die Verfolgung aufgenommen hatte. Der Unfallverursacher überfuhr auf seiner Flucht eine rote Ampel, blieb aber an der nächsten Kreuzung stehen – was sein Verfolger dazu nutzte, um sich seitlich schräg vor das Unfallfahrzeug zu setzen und den Mann durch das heruntergelassene Fenster aufzufordern, zum Unfallort zurückzukehren. Daraufhin setzte dieser seine Flucht aber fort. Der Zeuge reagierte laut Polizei wieder richtig: Er verfolgte den Flüchtigen und nahm sofort telefonischen Kontakt zur Polizei auf. Er gab den Beamten der Leitstelle so stetig durch, wo sich der Unfallfahrer befand. Die sofort ausgelöste Fahndung führte dann wenig später zum Erfolg: Die Polizei stellte den Mann.

"Dem Zeugen gebührt Dank und Anerkennung", sagte der Leiter der Direktion Verkehr der Kreispolizei Viersen, Peter Opdensteinen. Der Zeuge habe sich vorbildlich verhalten und Zivilcourage bewiesen, ohne sich dabei unnötig in Gefahr zu bringen. "Er hat gehandelt und nicht weggeschaut. Das ist heute leider nicht mehr oft der Fall."

(msc)
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