Karneval in Köln und Düsseldorf Rosenmontagszüge nehmen Krisen aufs Korn

Düsseldorf · Es war ein Jahr der Krisen und Skandale - jedenfalls wenn man sich die Rosenmontagszüge anschaut. ADAC, NSA und Edathy, nichts fehlte. Die Krim-Krise sehen Köln und Düsseldorf recht unterschiedlich.

Rosenmontag 2014 in Düsseldorf: Das sind die Mottowagen
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Rosenmontag 2014 in Düsseldorf: Das sind die Mottowagen

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Hunderttausende Narren bejubeln in den rheinischen Karnevalshochburgen die Rosenmontagszüge. Auf den Wagen wurden die Krisen und Skandale der vergangenen Monate satirisch aufgearbeitet.

In Düsseldorf hatte Figurenbauer Jacques Tilly bis zuletzt Hand angelegt an ein rotes Groko-Krokodil mit Maulsperre: Das Untier hat sichtlich Mühe damit, den riesigen Kopf des SPD-Politikers Sebastian Edathy hinunterzuschlucken. Unterschrift: "Groko mit Verdauungsproblem".

Der Rosenmontagszug 2014 in Köln
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Der Rosenmontagszug 2014 in Köln

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In einem schwarz-rot-goldenen Bikini war die Kanzlerin als fette deutsche Wirtschaft dargestellt, mit einem mageren französischen Präsidenten François Hollande an der Seite. Feministin Alice Schwarzer wurde von den Narren wegen ihrer Steueraffäre als Moralinstanz vom Sockel gekippt.

Die Lage auf der Krim symbolisierte in Düsseldorf Russlands Präsident Wladimir Putin als Muskelprotz mit Bombe. In Köln wurde Putin umgekehrt gerade als schwächlicher Zwerg dargestellt, den sich ein muskelbepackter Hüne namens Vitali Klitschko zur Brust nimmt.
US-Präsident Barack Obama überwachte unterdessen mit einer "National Goal Watch Agency" ein Fußballtor.

Die meisten Kölner Wagen bezogen sich jedoch auf das diesjährige Motto "Zokunf - Mer spingkse war kütt" (Zukunft - wir schauen mal, was kommt). Außerdem wurden viele Köln-Themen aufgegriffen, so die quälend langsame Aufarbeitung des Stadtarchiv-Einsturzes, der sich am Rosenmontag zum fünften Mal jährte.

(lnw)
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