Sicherheit im Karneval Fahrzeugsperren für Rosenmontagszug in Köln

Köln · Nach den Anschlägen des vergangenen Jahres stehen Straßenfeste mit Tausenden Besuchern im Fokus der Sicherheitsbehörden. Für die Polizei bedeutet das: Nach Silvester ist vor Karneval. Die Kölner Polizei will Anti-Terror-Barrieren aufbauen.

 Betonsperren an Silvester in Köln am Zugang zum Rheinufer. Die Fahrzeugsperren wird es auch zu Karneval wieder geben.

Betonsperren an Silvester in Köln am Zugang zum Rheinufer. Die Fahrzeugsperren wird es auch zu Karneval wieder geben.

Foto: dpa, hka soe idt mov

Nach den Lastwagen-Anschlägen von Nizza und Berlin wird es an Karneval in Köln Fahrzeugsperren geben. "Die allgemeine Sicherheitslage, die Bedrohung durch Terrorismus, hat Auswirkungen auf das Handeln der Polizei", sagte Polizeipräsident Jürgen Mathies.

Bereits beim Feuerwerksspektakel "Kölner Lichter" - kurz nach dem Lastwagen-Anschlag von Nizza - habe man Fahrzeugsperren eingesetzt. Die Ereignisse von Berlin hätten die Notwendigkeit nochmals verdeutlicht. "Wir werden auch an Karneval wieder Fahrzeugsperren sehen. Zum Teil aus Beton, zum Teil aus anderen Fahrzeugen", sagte Mathies.

 Kölns Polizeipräsident Mathies: "Die allgemeine Sicherheitslage hat Auswirkungen auf das Handeln der Polizei."

Kölns Polizeipräsident Mathies: "Die allgemeine Sicherheitslage hat Auswirkungen auf das Handeln der Polizei."

Foto: dpa, obe fdt

Auch weitere Städte in der Region planen, ihre Karnevalszüge in diesem Jahr stärker zu sichern. Der Tulpensonntagszug in Krefeld-Uerdingen soll mit Barrieren gesichert werden. Der Karnevalsverein bittet dafür derzeit um Spenden. In Düsseldorf will die Polizei mit mehr Kräften vertreten sein als im Vorjahr.

Die Kölner Polizei hatte zuletzt auch an Silvester auf derartige Barrieren zurückgegriffen. Sie sollen bestimmte Wege so verstellen, dass keine Fahrzeuge auf Menschenmengen zusteuern können. In Berlin war im Dezember ein Lastwagen auf diese Weise als Waffe missbraucht worden und in einen Weihnachtsmarkt gefahren. Zwölf Menschen starben, viele wurden schwer verletzt. Bei einem ähnlichen Anschlag im Sommer 2016 an der Uferpromenade in Nizza waren 86 Menschen ums Leben gekommen.

Unter diesem Eindruck hatten viele Städte bereits ihre Sicherheitsvorkehrungen für Weihnachtsmärkte und zu Silvester verschärft. Vielfach wurden Betonpoller aufgestellt, etwa in Berlin. In Duisburg wurden an Zufahrtswegen mobile Sperren errichtet, um ein schnelles Durchfahren von Fahrzeugen zu verhindern. Dortmund reagierte mit einem Durchfahrtsverbot für schwere Lastwagen in der Innenstadt.

Das Thema wird nach dem Karneval auch die Kirmessaison in diesem Jahr begleiten. Der Deutsche Schaustellerbund (DSB) rechnet mit mehr Betonpollern bei Volksfesten. "Bestimmt wird es das geben", sagte kürzlich Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg dazu. Überall würden die Sicherheitskonzepte überdacht.

(dpa/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort