Der Brauchtum des Kölner Karnevals wird in der Domstadt vor allem durch die unzähligen Karnevalsvereine hochgehalten. Alleine das Festkomitee vertritt über 140 Kölner Karnevalsgesellschaften. Das sind die größten und bekanntesten Karnevalsvereine in Köln.

Die Grosse von 1823 KG e.V.

„Die Grosse“ ist Kölns erste und damit älteste Karnevalsgesellschaft und wird auch „Mutter aller Gesellschaften” genannt, da viele andere Gesellschaften aus ihr heraus entstanden sind. Im Jahr 1823 gegründet, besteht die Gruppe mittlerweile schon seit über acht Generationen. „Die Grosse“ ist eine Frack-Gesellschaft, das heißt, es gibt eine bestimmte Kleiderordnung, sodass die Mitglieder bei Sitzungen beispielsweise einen Frack oder eine Litevka (blusenförmige Uniform) tragen müssen.

Kölner Narren-Zunft von 1880 e.V.

Der Name dieser Gruppierung geht auf die erste Karnevalsgesellschaft der Welt zurück, die im Jahr 1381 vom damaligen Erzbischof von Köln, dem Grafen Adolph von Kleve, gegründet wurde. Rund 500 Jahre später entstand die Kölner Narren-Zunft, die als erste Gesellschaft überhaupt auch Frauen teilnehmen ließ, auch wenn bis heute nur Männer Mitglieder sein können.

Rote Funken

Die „Kölsche Funke“ tragen traditionell „rut un wiess“ und gehören mit rund 550 Jecken zu den mitgliedsstärksten Vereinen in Köln. Schon mehrfach stellte die Gruppe das Kölner Dreigestirn. Wer in diesem Karnevalsverein Mitglied werden möchte, muss zunächst ein anspruchsvolles Aufnahmeverfahren absolvieren. Die Mitgliedschaft bei den Roten Funken wird auf Lebenszeit geschlossen.

KG Alt Köllen vun 1883 e.V.

Die 1883 gegründete KG Alt-Köllen gehört ebenfalls zu den ältesten dem Festkomitee angeschlossenen Karnevalsgesellschaften. Der Verein zählt außerdem zu den renommierten Familiengesellschaften der Stadt, also eine Gesellschaft, die verschiedene Gruppierungen von Jung bis Alt unterstützt, sodass die ganze Familie im Verein mitwirken kann. Aktuell besteht die KG Alt-Köllen aus rund 210 Mitgliedern.

Große Allgemeine KG von 1900 e.V.

Die Große Allgemeine Karnevalsgesellschaft von 1900 Köln e.V. (kurz GA) ist eine Familiengesellschaft und zählt zurzeit knapp 300 Mitglieder. Rund 50 junge Jecken sind dabei Teil der „Flöhe“, der eigenen Kinder- und Jugendtanzgruppe. Im Jahr 2010 wurde zudem das Damen-Senat “Kayjass-Wiever” gegründet. Über 30 Frauen aus der Gesellschaft schlossen sich damals zu der Gruppe zusammen.

Alte Kölner KG Schnüsse Tring 1901 e.V.

Im Mittelpunkt der alten Kölner Karnevalsgesellschaft "Schnüsse Tring" steht vor allem die Pflege des Kölschen Karnevalsliedes und der Kölschen Mundart. Der Name des Vereins basiert auf dem „Schnüsse Tring-Lied" von Heimatdichter Joseph Roesberg. Aushängeschild der Gesellschaft sind die Tanzgruppen „Kammerkätzchen“ und „Kammerdiener“.

Große Kölner Karnevalsgesellschaft e. V.

Die Große Kölner KG, eine Familien- und Frackgesellschaft ohne Uniformen, hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Die Gründung im Jahr 1882 war eine Abspaltung von der „Großen von 1823“ voraus gegangen. Seit 1993 können Frauen gleichberechtigt jede Funktion in der Gruppe übernehmen. Ein absolutes Novum im Kölner Karneval ist die präsidiale Doppelspitze bestehend aus Stefan Benscheid und Joachim Wüst.

Große Dünnwalder KG 1927 e.V. „Fidele Jonge“

Im Jahr 1927 wurde der Verein „Fidele Jonge“ gegründet. Den Namen erhielt die Gruppe aber erst acht Jahre später. In ihrem vereinseigenen Karnevalsmuseum, benannt nach dem Vereinsmaskottchen „Hoppeditz-Hüsje“, stellen die „Fidele Jonge“ ihre Devotionalien aus. Heute hat der Verein deutlich über 120 Mitglieder.

KKV „Unger Uns“ von 1948 e.V

Ursprünglich entstand der Verein aus der Betriebsgemeinschaft eines ehemaligen Bahnpostamtes in Köln. Mittlerweile kommen die über 500 Mitglieder aus allen möglichen Berufszweigen und müssen nicht mehr zwingend Betriebsangehörige der Post sein. Der Verein ist auch offen für sogenannte „Imis“ (also nicht eingeborene Kölner). Rund die Hälfte aller Mitglieder sind Frauen.

Altstädter Köln von 1922 e.V.

Die Altstädter Köln 1922 gehören zu den fünf Ur-Traditionskorps im Kölner Karneval. Zu ihrem Markenzeichen gehören die Farben Grün und Rot. Die Altstädter eröffnen seit dem Jahr 1953 an Weiberfastnacht auf dem Alter Markt offiziell den Straßenkarneval in Köln. Der Senat der Gruppierung umfasst zurzeit knapp 120 Mitglieder.

Die Blauen Funken

Die Blauen Funken – genauer die „Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V.“ – nehmen jedes Jahr aufs Neue die Spitze des Rosenmontagszuges in Köln ein. Diese Tradition fußt auf einer legendären Geschichte aus den Anfangstagen der Traditionskorps. So sollen sich die Blauen Funken damals hinter eine Ecke versteckt haben, um sich im richtigen Moment überraschend vor die Roten Funken an die Spitze des Zuges zu setzten. Die Zuschauer applaudierten und seitdem heißt es: „Se han de Spetz“.

Prinzen-Garde Köln

Seit mehr als 100 Jahren sind die sogenannten „apaaten Kääls“ fester Bestandteil des jährlichen Karnevalstreibens in Köln. Der Verein hat heute etwa 450 Mitglieder aus allen Altersschichten und Berufsgruppen. Dino Massi ist seit 2013 Präsident.

Bürgergarde „blau-gold“ von 1904 e.V.

Diese Karnevalsgesellschaft, mit Sitz in Köln-Ehrenfeld, gehört zu den neun Traditionskorps und ist ordentliches Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval sowie Mitglied im Bund Deutscher Karneval. Das „Blau“ und „Gold“ gründet auf das Stadtwappen von Ehrenfeld. Wie auch die meisten anderen Traditionskorps ist die Bürgergarde eine reine Männergesellschaft.

KKG Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V.

Im Jahr 1903 wurde die Nippeser Bürgerwehr gegründet. Heutzutage besteht der Verein aus über 400 Mitgliedern. Aufgrund ihrer orangefarbenen Uniformen werden die Mitglieder auch „Appelsinefunke“ genannt. Seit 2018 ist Michael Gerhold Präsident der Gesellschaft.

Grosse Braunsfelder KG von 1976 e.V.

Die Gründer der Grosse Braunsfelder Karnevalsgesellschaft von 1976 e.V. waren Mitglieder eines Sparvereins. Das Symbol der KG ist ein wertvolles Glas aus der Römerzeit, das in Braunsfeld gefunden wurde. Auf diesem Glas steht eine griechische Inschrift, die frei übersetzt „Trinke, damit du immer gut lebst“ lauten soll. Ein Spruch wie geschaffen für eine Karnevalsgesellschaft, zu der heutzutage mehr als 170 Mitglieder zählen.

D.K.G. "Schäl Sick" vun 1952 e.V.

Im Kölner Stadtteil Deutz, auf der rechten Seite des Rheins, der sogenannten „Schäl Sick“ (“falschen Seite“), wurde im Jahr 1952 die Deutzer Karnevalsgesellschaft gegründet. Die Familiengesellschaft hat aktuell ca. 300 Mitglieder. Präsident der Deutzer KG ist Heinz Peter Schnepf.

EhrenGarde der Stadt Köln 1902 e.V.

Die „EhrenGarde“ ist eines der neun Traditionskorps im Kölner Karneval. Gründer der Gesellschaft war Carl Bormkessel. Die Heimstätte für die Prinzengardisten ist der Prinzen-Garde-Turm im Prinzen-Garde-Weg. Die Zahl der „aktiven“ Mitglieder ist auf 150 begrenzt.

Große K.G. Greesberger e.V. Köln von 1852

Die 1852 gegründete „Große K.G. Greesberger“ ist die drittälteste Kölner Karnevalsgesellschaft und die traditionsreichste Familiengesellschaft Kölns. Die Greesberger waren die erste Gesellschaft, die Veranstaltungen im Karneval ausschließlich für Frauen ausgerichtet haben. Bekannt ist die Gruppe unter anderem für ihre Luna-Sitzungsparty auf der MS Rhein Energie.

Kölner Husaren-Korps von 1972 e. V

Am 8. Mai 1972 wurde die Gesellschaft von 16 Kölner Jecken gegründert. Die Mitglieder tragen eine rote Husarenuniform nach preußischem Vorbild. Als einziges Kölner Korps verfügt es über ein eigenes Damenkorps. Seit 2001 nimmt der Verein am Rosenmontagszug teil.

Große Mülheimer KG 1903 e.V

Die Gesellschaft entstammt ursprünglich aus dem Verein „Ulk“. Im Jahr 1903 wurde aus „Ulk“ jedoch die Große Mülheimer Karnevals-Gesellschaft“, kurz G.M.K.G. genannt. 1928 kam es zur Gründung eines eigenen Tanzkorps, die sogenannten „Müllemer Schefferjunge“, die heute als Rheinmatrosen unterwegs sind.

Colombina Colonia

Die Colombina Colonia wurde im Jahr 1999 als erste Kölner Damen-Karnevalsgesellschaft gegründet. Die Colombine ist die bekannteste weibliche Hauptfigur der Commedia dell`Arte, eine spezielle Form des Volkstheaters aus dem 16. Jahrhundert. Mittlerweile zählt der Verein rund 470 Mitglieder. Mit ihren Spenden fördert die Gruppe sozial schwache Frauen und Kinder in Köln.

1. FC Köln

Auch wenn es einen auf den ersten Blick vielleicht etwas verwundert, auch der Bundesligaverein aus Köln ist offiziell ein Karnevalsverein. Im Jahr 2015 wurde der „Effzeh“ als förderndes Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval von 1823 aufgenommen. Seit dem Jahr 1949 richtet der Fußball-Klub in jeder Session eine Karnevalssitzung aus.

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