Für ein friedliches Feiern Karneval-Knigge – diese Regeln und Sicherheitstipps sollten Sie beachten
Zu viel Alkohol trinken
Genießen Sie Alkohol in Maßen. Unfälle und Erkrankungen durch Trunkenheit sind die häufigsten Ursachen für Einsätze des Rettungsdienstes im Umfeld von Festveranstaltungen – etwa nach dem Sturz in Glasscherben.
Lassen Sie das Auto und das Fahrrad nach einer intensiven Karnevalsfeier grundsätzlich stehen und weichen Sie auf den ÖPNV oder Taxis aus.
Mit Kostüm oder Maske Auto fahren
Muss es doch einmal das Auto sein, verzichten Sie während der Fahrt lieber auf ausladende Kostüme, üppige Perücken und Masken. Schon kleinere Behinderungen durch die Verkleidung erhöhen das Unfallrisiko.
Auch dürfen Sicht, Gehör und die Bewegungsfreiheit des Fahrers laut Gesetz nicht beeinträchtigt sein. Wer mit Kostüm einen Unfall baut, handelt fahrlässig und riskiert Strafen und Probleme mit der Versicherung.
Glasflaschen mitnehmen
Während der Karnevalstage ist zu bestimmten Zeiten aus Sicherheitsgründen das Mitbringen und der Verkauf von Glasflaschen und Gläsern in bestimmten Bereichen mehrerer Städte verboten.
Viele Wertsachen mit sich führen
Gerade an Karneval sind viele Langfinger unterwegs. Man muss nicht gleich mehrere hundert Euro mit sich herumtragen, um es mal ordentlich krachen zu lassen, denn zur Not stehen überall Geldautomaten. Je weniger Bargeld bei einem Klau abhandenkommt, umso besser.
Wird das Portemonnaie geklaut, sind oft auch wichtige Dokumente weg. Wer den Führerschein oder den Reisepass nicht braucht, sollte diese ruhig zu Hause deponieren. Die Wiederbeschaffung ist nämlich oftmals teuer.
Müll achtlos auf die Straße werfen
An Karneval entsteht viel Müll, vor allem durch Kamelle, Konfetti, Essensreste, zerquetschte Dosen und Kurze. Um den Reinigungskräften die Arbeit nicht zusätzlich zu erschweren, sollten Sie achtsam mit ihrem Müll umgehen.
Wildpinkeln
Wer in der Öffentlichkeit uriniert, belästigt die Allgemeinheit und begeht eine Ordnungswidrigkeit. Wenn Sie erwischt werden und Glück haben, kann es bei einer Verwarnung bleiben. Ihnen kann aber auch ein Bußgeld auferlegt werden.
Bützjes als Annäherungsversuch missverstehen
Neulinge glauben häufig, man wolle sie anmachen, wenn man ihnen den Arm zum Schunkeln umlegt oder ihnen ein Bützje – einen Wangenkuss – gibt. Leider falsch. Das ist keine Anmache, das ist rheinische Folklore.
Andererseits ist Karneval kein Freifahrtschein, die Grenzen anderer Personen zu überschreiten. Wer über die Stränge schlägt oder ein „Nein!“ nicht akzeptiert, kann sich auch nicht mehr mit der Narrenfreiheit herausreden. Denn dann kann schnell eine Anzeige wegen sexueller Belästigung folgen.
Darum gilt auch an Karneval: Ob freundschaftliches „Bützchen“ oder romantischer Flirt – Nähe sollte nur in beiderseitigem Einvernehmen geschehen.
Helfende oder Security dumm anmachen
An den Karnevalstagen kann es mitunter chaotisch zugehen. Im Menschengedränge oder unter Alkoholeinfluss kann schnell mal ein Unglück passieren. Was in keinem Fall hilft: Helfende oder Security anpöbeln. Schließlich versuchen diese, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Feiernden zu gewährleisten.
In Köln „Helau“ rufen
In Köln heißt es „Kölle Alaaf“. "Alaaf" stammt wohl aus dem Kölschen "all af", was so viel heißt wie "über alles" oder "alles andere weg". Im dreifachen Ruf "Kölle alaaf" bedeutet er so viel wie "Köln über alles" oder "Alles lobe Köln".
In Düsseldorf „Alaaf“ rufen, nach dem Dreigestirn fragen oder Nubbel sagen
Niemand sollte dem Gedanken verfallen, in Düsseldorf „Alaaf“ zu rufen – böse Blicke wären ihm oder ihr sicher. Dort lautet der Karnevalsruf nämlich „Helau“ – wie in Koblenz oder Mainz. Statt des Kölner Dreigestirns gibt es in Düsseldorf ein Prinzenpaar. Die Düsseldorfer beweinen und verbrennen am Aschermittwoch den Hoppeditz, eine Narrenfigur aus Stroh. Bei den Kölner Karnevalisten heißt die Figur Nubbel.
Im Rheinland Fasching statt Karneval sagen
Fasching, Karneval, Fastnacht – für die Feierlichkeiten gibt es viele Begriffe. Der Grund für die unterschiedlichen Bezeichnungen ist vor allem geografisch bedingt. Während im Rheinland und weiten Teilen Norddeutschlands vor allem Karneval gefeiert wird, ist in Teilen Bayerns, Sachsens, Schleswig-Holsteins, Mecklenburg-Vorpommerns und Österreichs überwiegend von Fasching die Rede. Fastnacht wird dagegen hauptsächlich im Südwesten gefeiert.
„Kamelle“ rufen, wenn der Zug steht
Typischer Anfängerfehler: Die Karnevalswagen halten an, weil der Zug irgendwo stockt, und die Zugereisten schreien wie verrückt weiter „Kamelle!“ Merke: Bei stehenden Wagen wird nie geworfen, sondern nur während der Fahrt.
Sich um Kamelle prügeln oder nicht genug Abstand zum Wagen wahren
Bei den Karnevalsumzügen ist es üblich, mit Bonbons, auch Kamellen genannt oder anderen Süßigkeiten beworfen zu werden. Weder das Zurückwerfen noch das massenhafte Aufsammeln oder der Versuch, mit aufgespannten Regenschirmen möglichst viel der Gaben zu erhaschen, gelten unter Karnevalisten nach Karnevalsknigge als stillos.
Freuen Sie sich über das, was Sie erwischen, aber prügeln Sie sich nicht mit Ihrem Nachbarn. Und halten Sie aus Sicherheitsgründen ausreichenden Abstand zu den Festwagen. Karneval soll schließlich Spaß machen.
Lieder nicht kennen
Karneval feiern kann man nur, wenn man die Lieder kennt. Das Minimum dessen, was man beispielsweise in Köln auswendig können muss, ist: „Viva Colonia“, „Drink doch ene met“, „Superjeilezick“ und „Wenn et Trömmelche jeit“.
Diese Infostrecke informiert Sie über die beliebtesten Karnevalslieder in Köln und Düsseldorf.
Und hier gibt’s alle weiteren Infos und News zu Karneval in NRW 2024.