Mehrere Vorfälle in NRW Tumult und Randale beim Karneval – Polizei schreitet ein

Düsseldorf · Vom Sauerland bis an den Niederrhein hatte die Polizei am Karnevalssamstag viel zu tun. Beim ersten Karneval ohne Corona-Beschränkungen wollten viele Menschen mal wieder richtig feiern - oft zu viele. Die Polizei musste auch wegen Körperverletzungen einschreiten.

Polizisten stehen in einer Straße in Menden. Zu einer Karnevalsfete rückte die Polizei am Samstagabend mit einem Großaufgebot aus, weil zu viele Menschen zeitgleich in das Festzelt drängten.

Polizisten stehen in einer Straße in Menden. Zu einer Karnevalsfete rückte die Polizei am Samstagabend mit einem Großaufgebot aus, weil zu viele Menschen zeitgleich in das Festzelt drängten.

Foto: dpa/Alex Talash

Nicht nur in den Karnevalshochburgen am Rhein war der Andrang riesig: Tausende Menschen wollten am Wochenende bei Umzügen und Festen wieder ohne Corona-Beschränkungen feiern. Außerhalb von Köln und Düsseldorf kam es dabei auch zu Tumulten und Randale. Mindestens ein sexueller Übergriff in der Menge wurde gemeldet.

Im Kreis Viersen kamen bei zwei Karnevalsumzügen am Samstag mindestens 13 Menschen in Polizeigewahrsam. Störenfriede seien bei den Veranstaltungen in Bracht und Oedt konsequent aus dem Verkehr gezogen worden, teilte die Polizei am Abend mit. Bereits vor Beginn habe ein 37-Jähriger randaliert, Einsatzkräfte beleidigt und Widerstand geleistet. Die Polizei erteilte nach eigenen Angaben 30 Mal Platzverweise. In Bracht warf demnach ein noch Unbekannter eine Flasche nach einem Feuerwehrfahrzeug und spuckte die Einsatzkräfte an. In Leichlingen im Rheinland rückte die Polizei am Samstag mehrere Male wegen Schlägereien aus.

 Drei Menschen mussten laut Polizei wegen Kreislaufproblemen behandelt werden. In der Warteschlange habe sich außerdem ein sexueller Übergriff auf eine Frau ereignet.

Drei Menschen mussten laut Polizei wegen Kreislaufproblemen behandelt werden. In der Warteschlange habe sich außerdem ein sexueller Übergriff auf eine Frau ereignet.

Foto: dpa/Alex Talash

Zu einer Karnevalsfete in Menden im Sauerland rückte die Polizei am Samstagabend mit einem Großaufgebot aus, weil zu viele Leute zeitgleich in das Festzelt drängten. Drei Personen mussten laut Polizei wegen Kreislaufproblemen behandelt werden.

In der Warteschlange habe sich außerdem ein sexueller Übergriff auf eine Frau ereignet. Der Tatverdächtige habe einen Platzverweis erhalten. Zu dem mutmaßlichen Übergriff sei es gekommen, als etwa 1000 Leute vor dem Zelt standen und auf Einlass warteten. Das Zelt sei aber zu dem Zeitpunkt mit weiteren rund 1000 Gästen schon voll ausgelastet gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

Später soll es zu einem weiteren sexuellen Übergriff gekommen sein. Ein 32-jähriger Mann soll eine Gruppe von vier Frauen „begrapscht“ haben. Auch er erhielt laut Polizei einen Platzverweis. Im Festzelt kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen zwei Frauen und später zu einer Schlägerei zwischen drei Männern. Während des Einsatzes beschädigten unbekannte Täter zwei Streifenwagen.

Von ähnlichen Szenen wurde auch aus der Oberpfalz in Bayern und aus dem Emsland berichtet. Auch dort überstieg der Andrang teils die Kapazitäten der Veranstaltungen.

In Düsseldorf und Köln hatte die Polizei am Samstag zwar auch viel zu tun. Aber in der Düsseldorfer Altstadt sei es nicht mehr gewesen als an anderen Wochenenden auch, sagte eine Sprecherin. „Es gab viel zu tun, aber nichts Herausragendes“. Ähnlich äußerte sich die Polizei Köln. Der am Abend einsetzende Regen habe zudem zu einer „Abwanderung“ von Karnevalisten geführt, hieß es dort.

Am Sonntag startete in Köln der erste große Karnevalsumzug pünktlich um 11.11 Uhr. Erstmals seit vier Jahren zogen die „Schull- un Veedelszöch“ wieder durch die Stadt - 2019 waren sie wegen eines Unwetters ausgefallen, in den darauffolgenden Jahren aufgrund der Corona-Pandemie.

„Es ist der neunzigste Zug, ein kleines Jubiläum“, sagte Benedikt Conin, Sprecher des Vereins der Freunde & Förderer des Kölnischen Brauchtums. An dem traditionellen Karnevalsumzug nahmen in diesem Jahr 41 Kölner Schulen und 46 Karnevalsvereine aus Köln und Umgebung teil. Etwa 6400 Teilnehmer sollten ihre fantasievollen und oft in monatelanger Arbeit selbst gebastelten Kostüme präsentieren.

(top/dpa)
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