Karneval 2024 Altweiber - Karneval im Zeichen der Frau

Altweiber gilt als Start der heißen Phase des Karnevals. Wir verraten, wie der Tag entstanden ist, wie er gefeiert wird und was es mit dem Abschneiden der Krawatte auf sich hat.

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Foto: dpa/Maja Hitij

Wann ist Altweiber 2024?

In diesem Jahr findet Altweiber am Donnerstag, 8. Februar, statt.

Altweiber ist ein ebenso flexibler Termin wie alle anderen Feiertage im karnevalistischen und – in der Konsequenz – im österlichen Kontext. Das liegt daran, dass Ostern und Karneval eng miteinander verzahnt sind. Traditionell – und das ist die einzige Konstante in diesem Zusammenhang – findet die Weiberfastnacht immer am Donnerstag vor dem Aschermittwoch statt.

Der späteste überhaupt mögliche Termin ist der 4. März. Der Kontext der Terminlegung hängt mit dem Osterdatum zusammen. Das Osterdatum wiederum ist flexibel, weil in der Überlieferung der Ereignisse um die Geburt Jesu Christi kein genauer Tag festgelegt ist, sondern es lediglich um eine Zeit um das – wiederum vom Frühlingsvollmond abhängigen – Pessachfest der Juden ging. Die frühe christliche Kirche hat daraufhin im Konzil von Nicäa, das im Jahr 325 stattfand, eine trotz aller Flexibilität relativ feste Zeit festgelegt, in der Ostern – und damit auch Karneval – gefeiert werden. Das Osterdatum richtet sich demnach immer nach dem ersten Vollmond im Frühjahr. Der Ostersonntag ist dann der erste Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond. Die Berechnung setzt sich fort, indem man nun den 21. März als Beginn des Frühlings festgelegt hatte. Die Vollmond-Tage, die in dieser Zeit in Betracht kommen, sind im frühesten Fall der 21. März, im spätesten Fall der 19. April. Entsprechend gilt: Wenn der früheste Vollmondtag auf einen Samstag fällt, ist der früheste Termin für den Ostersonntag der 22. März. Umgekehrt gilt: Der letztmögliche Termin für den Ostersonntag ist der 25. April, da der 19. April in diesem Fall ein Montag wäre.

Wann ist Altweiber in den kommenden Jahren?

  • Altweiber 2024: 8. Februar 2024
  • Altweiber 2025: 27. Februar 2025
Altweiber: 10 Fakten zu Weiberfastnacht - Das müssen Sie wissen
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10 Fakten zu Altweiber

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Foto: dpa/Roberto Pfeil

Welche Namen hat Weiberfastnacht noch?

Auch wenn der Begriff Weiberfastnacht sehr weit verbreitet ist, gibt es auch noch einige andere Bezeichnungen für den Donnerstag vor dem Aschermittwoch. So ist etwa auch der Begriff „Altweiber“ sehr weit verbreitet – dies gilt vor allem für das Rheinland, den Hunsrück und die Eifel. Andere Bezeichnungen sind im Aachener Raum das Wort „Fettdonnerstag“, auf Kölsch sagt man „Wieverfastelovend“, es gibt noch die Begriffe „Weiberfasching“, „Schwerdonnerstag“ oder Weiberfasnet. Die Fastnachtswoche beginnt im schwäbisch-alemannischen Raum mit dem schmotzigen Dunschtig.

Bedeutung: Was ist Altweiber?

Ein wesentliches Merkmal des ganzen Karnevals ist die Umkehrung der Herrschaftsverhältnisse. Den „Oberen“ wird für die Hochzeit der Session zumindest für einige Tage die Macht entzogen, das gemeine Volk übernimmt sie. Symbolisch ist das zum Beispiel beim „Sturm aufs Rathaus“ sichtbar, wenn der Bürgermeister einer Stadt oder Gemeinde vom jeweiligen Prinzenpaar die Insignien der Macht – etwa die Bürgermeisterkette und die Rathausschlüssel – abgenommen werden. Bei der Weiberfastnacht wird das Ganze noch weiter getrieben, indem die Frauen für einen Tag die Macht übernehmen. Was in Zeiten von zunehmender Emanzipation und Gleichberechtigung der Geschlechter vielleicht etwas anachronistisch wirken mag, hat natürlich in vergangenen Zeiten einen ganz konkreten Hintergrund: Frauen hatten lange Zeit deutlich weniger Rechte als Männer.

Die Idee, Frauen für zumindest einen Tag die Macht zu geben, geht auf das Mittelalter zurück. Der Karneval, als Zeit in der die Weltordnung „verkehrt“ wurde, hat sich somit auch auf die Geschlechterverhältnisse ausgeweitet. Somit könnte man die Weiberfastnacht auch als zutiefst feministischen Tag bezeichnen. Die Traditionen im Rheinland sind vor allem so, dass sich die Frauen in den Städten und Gemeinden als alte und hässliche Frauen – Altweiber – verkleidet, den Männern Haushalt und Kinder überlassen und gemeinsam gefeiert haben. Hieraus haben sich die sogenannten „Möhnenvereine“ entwickelt – damit einher ging indes die Tradition, sich nicht mehr alt und hässlich zu machen, sondern, im Gegenteil, sich im Kleid von Bürgersfrauen zu geben. Heute verkleiden sich die Frauen – und auch die teilnehmenden und ebenso mitfeiernden Männer – aber völlig individuell und eigen.

Größtes Zentrum der Weiberfastnacht im Rheinland ist, wen wundert’s, Köln. Allerdings wird der Feiertag auch im restlichen Rheinland, in der Eifel und im Hunsrück gefeiert. Die Weiberfastnacht ist zwar kein gesetzlicher Feiertag, allerdings haben sich viele Arbeitgeber dafür entschieden, den Betrieb ab dem frühen Mittag einzustellen. Das gilt vor allem für die Hochburgen im Rheinland. Meist wird hier um 11.11 Uhr die Arbeit eingestellt, man feiert kostümiert in Kneipen und auf den Straßen, wer an diesem Tag etwa unvorbereitet durch Köln spaziert, wird daher in aller Regel einen intensiven Bierdunst wahrnehmen, viel und laute Musik aus den Kneipen hören – und vielleicht als Mann seine Krawatte am Ende des Tages nicht mehr wiedererkennen können…

Warum werden an Weiberfastnacht Krawatten abgeschnitten?

Der Brauch, den Menschen an Weiberfastnacht die Krawatten abzuschneiden, geht auf die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück. Die Krawatte war damals noch viel mehr als heutzutage ein sichtbares Zeichen der männlichen Macht und Vorherrschaft. Sie abzuschneiden könnte man als die endgültige Übernahme der Macht durch die Frauen bezeichnen. Die Männer ziehen an diesem Tag auch heute noch ihre ältesten Krawatten an, denn meistens laufen sie am Ende des Tages nur noch mit einem Stumpf unterhalb des Krawattenknotens herum. Allerdings, auch das ist eine schöne Tradition des Weiberfastnachttages, werden die Männer für den „Verlust ihrer Macht“ mit einem Küsschen auf die Wange, dem sogenannten Bützchen, entschädigt. Mancher Mann wird sich da sicherlich wünschen, mehrere Krawatten zu tragen…

Ein Urteil des Amtsgerichts Essen hat allerdings einem weniger humorvollen Mann Recht gegeben, der sich gegen das Abschneiden seiner Krawatte in einem Reisebüro am Altweibertag juristisch zur Wehr gesetzt. Denn die Frauen müssen die Männer eigentlich vorher um Erlaubnis fragen – zumindest gilt das heute, in früheren Zeiten hätte man dazu als „jeckes Wiev“ wohl kaum um Erlaubnis gefragt.

Wann fängt der Karneval 2023/2024 an?

Grundsätzlich ist bei den meisten Menschen als Karnevalsbeginn die nach außen hin sichtbaren Feierlichkeiten ab der Weiberfastnacht verankert – weitere Festtage sind dann der Rosenmontag und der Veilchendienstag. Allerdings beginnt die jeweilige Session schon wesentlich früher, nämlich am 11. November, um 11.11 Uhr. Die Kombination der „Schnapszahlen“ zum 11.11., 11.11 Uhr ist als Beginn der Karnevalssession natürlich ein dankbares Datum. Gründe für die Vorliebe der Narren für die Zahl Elf seien nicht eindeutig geklärt, berichtet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA). Sie lassen sich jedoch schon im 14. Jahrhundert belegen.

Allerdings ist das nicht überall so – so gilt etwa der Dreikönigstag im schwäbisch-alemannischen Raum als Startpunkt der Fastnachtssession. Der Weiberfastnachtstag ist der Übergang vom Sitzungskarneval, von dem die breite Bevölkerung gar nicht soviel mitbekommt, hin zum Straßenkarneval, der die Öffentlichkeit sucht und in den Rosenmontagsumzügen seinen Höhepunkt findet.

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